Barcelona schrieb in aussichtsloser Situation Geschichte.

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Ein Wunder Gottes: Lionel Messi versenkte einen Elfer und sorgte für Dauergefahr.

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Pierre-Emerick Aubameyang traf dreimal für Dortmund.

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Barcelona/Dortmund – Der FC Barcelona hat im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League das Wunder geschafft und als erstes Team in der Europacup-Geschichte ein 0:4 aus dem Hinspiel aufgeholt. Die Katalanen besiegten am Mittwoch Paris St. Germain im Camp Nou mit 6:1 und stehen damit im Viertelfinale.

Das Spiel im Schnelldurchlauf.
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Ebenfalls in die Runde der letzten acht zog Borussia Dortmund dank eines 4:0 über Benfica Lissabon ein, womit das 0:1 aus dem ersten Match mehr als wettgemacht wurde. Schon am Dienstag hatten sich Real Madrid und Bayern München qualifiziert.

Im Camp Nou deutete schon bald einiges darauf hin, dass Barcelona Historisches gelingen könnte. Spaniens Meister begann in einem extrem offensiven 3-4-3-System mit Lionel Messi als Freigeist hinter den Spitzen Rafinha, Luis Suarez und Neymar, schnürte die Pariser sofort an deren Sechzehner ein und wurde dafür nach 150 Sekunden erstmals belohnt. Suarez nutzte eine Konfusion in der PSG-Abwehr und köpfelte zum 1:0 ein, der Klärungsversuch von Thomas Meunier erfolgte hinter der Linie, wie die Torlinientechnologie bewies.

Mit voller Wucht

Auch danach blieben die Gastgeber vor 96.300 Zuschauern am Drücker, mehr als misslungene Freistöße von Messi (15., 27.) und ein Neymar-Weitschuss, der knapp das Ziel verfehlte (18.), schauten vorerst nicht heraus. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde der Meister wieder zwingender. Zunächst scheiterte Suarez nach Messi-Vorlage an Kevin Trapp (35.), in der 40. Minute aber war der Deutsche zum zweiten Mal geschlagen. Andres Iniesta brachte den Ball mit einem Fersler von der Toroutlinie zur Mitte, wo Layvin Kurzawa ihn ins eigene Netz bugsierte.

Die zweite Hälfte begann wieder ganz nach dem Geschmack der Katalanen. Nach Pass von Iniesta brachte der ausrutschende Meunier Neymar zu Fall, Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied nach Rücksprache mit dem Torrichter auf Elfmeter, den Messi zum 3:0 verwandelte (50.).

In der Folge aber musste Barca dem kräfteraubenden Spiel Tribut zollen, PSG wurde stärker. Erstes Indiz dafür war ein Stangenschuss von Edinson Cavani (52.). Zehn Minuten später erzielte der Uruguayer den Treffer, der das Duell eigentlich entscheiden sollte: Nach Kopfballablage von Kurzawa drosch Cavani den Ball unter die Latte. In der 64. Minute hatte der Goalgetter die große Chance auf sein zweites Tor, fand jedoch in Marc Andre ter Stegen seinen Meister.

Das Comeback ab Minute 88

Danach schien bei Barcelona die Luft draußen – bis zur 88. Minute, als Neymar einen Freistoß zum 4:1 versenkte. Drei Minuten später stellte der Brasilianer aus einem allerdings nicht gerechtfertigten Elfer auf 5:1, und in der 95. Minute besorgte der eingewechselte Sergi Roberto nach Vorlage von Neymar das 6:1. Damit vermied das Starensemble das erste Ausscheiden im Achtelfinale seit zehn Jahren und feierte den 15. Sieg in einem CL-Heimspiel in Folge.

Auch in Dortmund gingen die Hausherren früh in Führung. Nach einem Eckball war Pierre-Emerick Aubameyang in der 4. Minute per Kopf zur Stelle. Mit Fortdauer der Partie fand Benfica allerdings immer besser ins Spiel und wurde in der 24. Minute erstmals richtig gefährlich, als Franco Cervi an Roman Bürki scheiterte. In der 47. Minute hatte Cervi die nächste gute Gelegenheit, sein Schuss aus guter Position wurde abgeblockt.

Wenig später gelang Dortmund mit einem Doppelschlag die Entscheidung. Zunächst stellte Christian Pulisic auf 2:0 (59.), dann sorgte Aubameyang mit seinen Treffern in der 61. und 85. Minute für klare Verhältnisse. (APA, red, 8.3.2017)

Champions League, Achtelfinal-Rückspiele, Mittwoch

FC Barcelona – Paris St. Germain 6:1 (2:0)
Tore: L. Suarez (3.), Kurzawa (40./Eigentor), Messi (50./Elfmeter), Neymar (88., 91./Elfmeter), Sergi Roberto (95.) bzw. Cavani (62.). Gelb-Rot: Marquinhos (90./Paris). Hinspiel 0:4, Barcelona mit Gesamtscore von 6:5 weiter

Borussia Dortmund – Benfica Lissabon 4:0 (1:0)
Tore: Aubameyang (4., 61., 85.), Pulisic (59.)

Bereits am Dienstag:
Arsenal – Bayern München (Alaba) 1:5, Bayern mit Gesamtscore von 10:2 weiter
SSC Napoli – Real Madrid 1:3, Real mit Gesamtscore von 6:2 weiter

Das weitere Achtelfinal-Programm:

Dienstag, 14. März:
Leicester City (Fuchs) – FC Sevilla (Hinspiel 1:2)
Juventus Turin – FC Porto (2:0)

Mittwoch, 15. März:
Atletico Madrid – Bayer Leverkusen (Dragovic, Baumgartlinger, Özcan – 4:2)
AS Monaco – Manchester City (3:5)