Was hat die Welt vorige Woche erschüttert? Richtig: der Tod der Krauskopfpelikane im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Die an Vogelgrippe erkrankten Tiere mussten eingeschläfert werden, was "weltweite Trauer" hervorrief, wie die Zeitung "Österreich" vermeldete. Medien von Großbritannien über Indien bis Australien hätten über die "drastische Maßnahme" berichtet.

Was vorige Woche auch vermeldet wurde: Laut Vereinten Nationen sind 20 Millionen Menschen im Jemen und Südsudan sowie in Nigeria und Somalia vom Hungertod bedroht, sollte die internationale Gemeinschaft keine "größere Hilfsaktion" starten.

Noch Appetit auf ein paar Zahlen vom UN World Food Programme? 795 Millionen Menschen auf der Welt haben nicht genug zu essen. 2015 starben rund drei Millionen Kleinkinder an Unterernährung. 98 Prozent der Hungernden leben in Entwicklungsländern, drei Viertel davon auf dem Land. Obzwar sie Nahrungsmittel produzieren, reicht ihr Einkommen nicht, um ihre Familien zu ernähren. Die meisten dieser Kleinbauern sind Frauen. Bekämen sie dieselben Mittel für ihre Landwirtschaften wie Männer, könnte die Zahl der Hungernden um 100 bis 150 Millionen sinken. 20 Cent kostet es die UN, ein Kind mit einer täglichen Schulmahlzeit zu versorgen, die es zum gesunden Aufwachsen brauchen würde.

Über weltweite Trauer zum Bericht über die Verhungernden wurde nichts bekannt. (Renate Graber, 14.3.2017)