Kabul/Canberra – Eine im November in der afghanischen Hauptstadt Kabul entführte australische Entwicklungshelferin ist wieder frei. Der Leiter der Kriminalpolizei in Kabul, Mohammed Salim Almas, sagte Mittwoch früh, Polizei und Geheimdienst hätten die Frau in einem zentralen Stadtteil von Kabul am Dienstagabend gefunden und zur australischen Botschaft gebracht. Es sei niemand verhaftet worden.

Aus dem australischen Außenministerium hieß es laut einem australischen Medienbericht: "Wir danken den Behörden in Afghanistan für ihre Hilfe." Die Familie der Frau freue sich über ihre sichere Rückkehr.

Gehäufte Entführungen

In der afghanischen Hauptstadt häufen sich die Entführungen. Sie treffen oft Ausländer, aber auch afghanische Geschäftsleute. Dahinter stecken kriminelle Banden, aber auch Extremisten.

Im August war zum Beispiel ein australischer Professor der Amerikanischen Universität zusammen mit einem US-Kollegen entführt worden. Sie sind in der Hand der radikalislamischen Taliban. Diese hatten im Jänner ein Video der beiden veröffentlicht, in dem sie weinend um Hilfe baten.

Die Taliban halten außerdem weiter die US-Amerikanerin Caitlin Coleman und den Kanadier Joshua Boyle gefangen. Das Paar war 2012 während einer Wanderung in Afghanistan entführt worden. (APA, 15.3.2017)