Graz – Der österreichische Schriftsteller und Dramatiker Clemens Setz (geb. 1982) wird vom Land Steiermark ausgezeichnet. Der in Graz lebende Autor erhält den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis des Landes. Das Literaturstipendium (5.000 Euro) geht an Natascha Gangl, das "Lichtungen"-Lyrik-Stipendium an Christoph Szalay, teilte das Büro von Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) am Donnerstag mit.

Clemens Setz sei seit seinem Debütroman "Söhne und Planeten" (2007) zu einem der "spannendsten und prägendsten literarischen Stimmen seiner Generation" gereift, hieß es in der Begründung der Jury. Der Autor von dem Erzählband "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" (2011) oder der Romane "Indigo" (2012) und "Die Frequenzen" (2009) sei "ein Spezialist für das Skurrile und das verschrobene, ein literarischer Schutzheiliger der Nerds", wie die Jury darlegte.

Setz, der auch als Lyriker und Feuilletonist, als Übersetzer und Dramatiker hervortrat, mache eine Welt sichtbar, "in der die Grenzen, zwischen realen und virtuellen Räumen immer undeutlicher werden". Im Roman "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" (2015) habe er die Psychologie dieser schönen neuen Welt in eine "überwältigende literarische Form" gegossen. Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller erhielt unter anderem den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis (2015) für seinen Roman "Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" und den Preis der Leipziger Buchmesse (2011) für den Erzählband "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes".

Stimmgewirr der Gegenwart

Natascha Gangl (geb. 1986 in Bad Radkersburg) habe laut Jury als Dramatikerin, Hörspielautorin und Romanautorin in den vergangenen Jahren ein vielfältiges Werk vorgelegt. In diesem würde sie "eindrucksvoll mit Sprache und Sprachen, mit fremden Kulturen und kulturellen Klischees, mit bitterer Realität und märchenhafter Fiktion, mit Trash und Tragödie" jonglieren, hieß es in der Begründung der Jury für das Literaturstipendium des Landes Steiermark.

Der gebürtige Grazer Lyriker Christoph Szalay (geb. 1987) erhält das "Lichtungen"-Lyrik-Stipendium für das Projekt "Reandern" – einem Gedichtzyklus, an dem der Autor schon seit Jahren arbeitet. Szalay entwickle einen "lyrischen Tonfall, der subjektive Befindlichkeit mit Formen der öffentlichen und politischen Rede zusammenführt", wodurch die Gedichte dem "Stimmgewirr der Gegenwart ganz nahe" kämen.

Als ein "Bekenntnis zur zeitgenössischen Kunst" will Kulturlandesrat Christian Buchmann die Kulturpreise und Stipendien verstanden wissen. Sie würden deutlich machen, "dass nicht nur die Pflege des kulturellen Erbes ein berechtigtes Anliegen ist, sondern ebenso die Förderung des Neuen". (APA, 16.3.2017)