Kabarettist und Entertainer Alexander Goebel mietet ein Einfamilienhaus in Klosterneuburg. Abgeschiedenheit ist ihm wichtig, das Rasenmähen liebt er. Das Entrümpeln der Garage wird aber schmerzhaft.

"Ich wohne in diesem Einfamilienhaus in Klosterneuburg zur Miete. Klosterneuburg hat sich durch ein Fitnesscenter ergeben. Ich wohnte vorher in der Althanstraße im neunten Bezirk, und da war das Fitnesscenter am Rand von Klosterneuburg mit dem Auto am besten zu erreichen. Und in dem Fitnesscenter habe ich von dem Haus erfahren.

Alexander Goebel in seinem Miethaus in Klosterneuburg vor seinem liebsten Möbelstück, der Kommode von Lichterloh.
Foto: Lisi Specht

Das war allerdings das Haus gegenüber. Dort wohnte ich vier Jahre lang und hab auf dieses Haus, wo wir uns jetzt befinden, stets neidvoll herübergeblickt. Wie es der Zufall wollte, wurde es plötzlich verfügbar, also habe ich mich darum gekümmert, dass ich hier einziehen kann.

Jetzt bin ich seit Herbst vergangenen Jahres mit meiner Partnerin hier. Das Haus hat ungefähr 150 Quadratmeter Wohnfläche, im Erd- und im Obergeschoß, und auch der Keller ist ausgebaut, da gibt es eine Sauna mit Nassräumen. Aber alles ein bissl chaotisch noch.

Hinter dem Haus beginnt der Wienerwald, da kann nie mehr wieder was gebaut werden. Diese Abgeschiedenheit ist mir unglaublich wichtig. Ich brauche privat diesen Orchestergraben als Schutzraum, will nicht allzu viel mit Menschen zu tun haben müssen – weil ich sie im Job eh dauernd um mich habe.

Fotos: Lisi Specht

Ich bin seit 40 Jahren in Wien, habe in dieser Zeit immer nur gemietet. Nein, halt – ich besaß mal ein Haus im Wienerwald, das war eine Hauruck-Aktion, hat sich aber nicht rentiert. Da war nur die Location geil: mitten im Wald, den Balken von der Forststraße direkt vor dem Haus.

Aber es war in einer Kuhle. Das hatte ich übersehen.

Es war deshalb immer sehr düster dort. Also genau das Gegenteil von dem, was ich immer angestrebt hatte. Ich wollte ja immer auf der Spitze eines Hügels leben. Denn mein ganzes Leben ist Inspiration; aus dieser kommt das Schaffen. Und mir fällt es leichter, in so einer einsamen Location in eine Art meditativen Zustand zu fallen, um dann Ideen, Wege, Perspektiven zu entwickeln. Ich muss aber dazusagen, dass ich in jungen Jahren auch in Kellerlöchern gehaust habe und auch dort schon gute Songs, gute Geschichten geschrieben habe, wie ich meine. Es gibt da also keine Abhängigkeit, es ist nur schöner. Deswegen leben wohl auch so Kollegen wie der Keith Richards von den Rolling Stones in einem Schloss. Wegen der Abgeschiedenheit und der Inspiration. Das Narrenkastl, wie man so schön sagt.

Was Möbel betrifft, bin ich ein "Mitzahrer". Mein liebstes Stück ist die Kommode von Lichterloh. Ich hoffe, dass ich mir bald einmal die ganze Serie zulegen kann. Und ich liebe Gold. Nicht als Metall, aber als Farbe. Die goldfarbene Couch ist von einer Wiener Manufaktur, die nur im Netz verkauft.

Was ich sehr gerne mache, ist Gartenarbeit. Ich bin ein sehr glücklicher Rasenmäher. Und ich bügle auch gerne. Denn wir Künstler haben selten die Möglichkeit, die Früchte unserer Arbeit betrachten zu können. Gefühle sind unsichtbar. Aber ein leerer Wäschekorb, wo zuvor noch ein voller stand, so was macht mich wahnsinnig glücklich.

Mein nächstes Projekt ist die Doppelgarage. Die ist derzeit noch voll mit Gerümpel. Ich will mir dort ein Studio einrichten, um VLogs, also aktuelle Videoblogs, zu produzieren. Leider fällt es mir ganz schwer, mich von Dingen zu trennen. Das Entrümpeln wird schmerzhaft, das weiß ich. Meine Frau bereitet mich jetzt schon in kleinen Häppchen darauf vor.

Einen Wohntraum gibt es auch noch, ja. Ein Haus am Meer wäre so ein Happy Place. Auf einem Hügel, mit Blick aufs Meer hinaus. In Costa Rica könnte ich mir das gut vorstellen." (20.3.2017)