Wer sich etwas erwartet hat, ist enttäuscht worden. Ein paar Wochen nach seiner Angelobung hat sich jede Hoffnung, dass das Amt Donald Trump verändern könnte, in Luft aufgelöst. Der Mann im Weißen Haus benimmt sich nach wie vor wie ein eitler, frauenfeindlicher, rücksichtsloser, bornierter, verlogener Rüpel. Und wer weiß: Vielleicht ist er sogar einer.

Mit seinem offenbar zwischen Tag und Traum hingeschluderten Budgetentwurf zeigt sich Trump nun auch von seiner grausamen Seite. Seine Vorhaben wirken, als wollte er sich an seinen verletzlichsten Wählern rächen. Mehr Geld für Militär und Mauer, wer arm und krank ist, soll sterben gehen. Auch sonst ist aus diesem sozialdarwinistischen Manifest alles getilgt, was nur entfernt an Fortschritt erinnern könnte. In einer satirischen Verteidigung von Trumps Budget schreibt die Washington Post-Bloggerin Alexandra Petri: "Wir schmeißen kein Geld mehr für ein staatliches Gesundheitswesen hinaus, wir hauen den Krankheiten einfach ein paar aufs Maul oder schicken ihnen Drohnen nach."

Man sollte nicht immer nur das Negative sehen. Das Gute an Trump ist, dass es ihm an jeder Fähigkeit zum Kompromiss und zu politischer Überzeugungsarbeit mangelt. Daher wird es sich bei seinen Budgetplänen spießen, und das nicht zu knapp. Für dieses Unvermögen gebührt Trump Lob. Man kann ihm vieles nachsagen, aber eines muss man ihm lassen: Inkompetent ist er. (Christoph Winder, 20.3.2017)