Maggie MacDonnell erhielt am Sonntag die Auszeichnung als beste Lehrerin der Welt.

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Eine kanadische Pädagogin, die Kinder in der Arktis unterrichtet, ist zur besten Lehrerin der Welt gekürt worden. Die mit einem Preisgeld von einer Million Dollar (knapp 900.000 Euro) verbundene Auszeichnung wurde Maggie MacDonnell am Sonntag in Dubai zugesprochen. Sie hat in den vergangenen sechs Jahren in dem Inuit-Dorf Salluit unterrichtet, das nur aus der Luft erreicht werden kann.

In dem entlegenen Dorf gibt es eine hohe Suizidrate. Sie habe dort in zwei Jahren mehr als zehn Selbsttötungen erlebt, berichtete die Lehrerin am Sonntag. Die Pädagogin engagiert sich besonders für Mädchen, die dort oft Opfer von Missbrauch und früh schwanger werden. "Danke, dass Sie weltweite Aufmerksamkeit schaffen", sagte die Lehrerin, die sich im Finale gegen zehn Mitbewerber durchsetzte.

Trudeau: "Wir sind stolz auf Sie"

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau gratulierte MacDonnell per Videoschaltung. "Wir sind alle stolz auf Sie", sagte er. Die gemeinnützige Stiftung, die die Bildungssituation von unterprivilegierten Kindern verbessern möchte, wurde von dem indischen Geschäftsmann und Philanthropen Sunny Varkey ins Leben gerufen. Die Schirmherrschaft über den Preis hat Scheich Mohammed Bin Raschid Al Maktum, Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate und Premierminister von Dubai.

Der Preis für die beste Lehrkraft wurde vor drei Jahren erstmals gestiftet. Eine Jury, bestehend aus Bildungsexperten, Lehrern, Journalisten, Unternehmern und Wissenschaftern aus der ganzen Welt, beurteilt dazu unter anderem innovative Lernmethoden, die nachweisliche Verbesserung von Lernergebnissen der Schüler oder auch den Impact auf die jeweilige Gemeinde. Im vergangenen Jahr hatte ihn die Pädagogin Hanan al-Chrub aus Bethlehem erhalten. (APA, red, 20.3.2017)