Kinder, die den Kindergarten um ein Jahr verlängern und dadurch später mit der Schule starten, haben weniger Aufmerksamkeitsstörungen und sind seltener hyperaktiv. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Stanford in einer aktuellen Studie.

Thomas Dee, Professor an der Stanford Graduate School, und Hans Henrik Sievertsen vom Danish National Center for Social Research haben dafür das Verhalten und den Schulstart von dänischen Kindern im Alter zwischen sieben bis elf Jahren genau ausgewertet. Die Auswirkungen eines späteren Schulstarts würden sich dauerhaft positiv auf die Aufmerksamkeit auswirken, so die Autoren.

Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität zählen zu den größten Hindernissen der eigenen Selbstkontrolle. Diese wiederum ist ein wesentlicher Faktor für den Schul- beziehungsweise Studienerfolg, zeigen frühere Forschungen.

Ein konkreter Zusammenhang von Bildungserfolg und späteren Schulstart wurde zwar bei dieser Studie nicht erforscht, Dee und Sievertsens konzentrierten sich lediglich auf den Aspekt der psychischen Gesundheit durch einen späteren Schulstart. Dass Kinder mit niedrigeren Unaufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsratings bei High School Assessments aber besser abschneiden, zeigt eine andere Studie der Uni Standford.

Damit die Entscheidung, wann das Kind mit der Schule beginnen soll, besser getroffen werden kann, müsse der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung akzeptiert werden, so Dee. Denn es gehe nicht nur darum, die Spielzeit der Kinder zu verlängern, sondern ihnen spielerisch Wissen zu vermitteln. (red, 20.3.2017)