Ob auch Weltpolitik gemacht wurde, ob in Hinterstübchen Vertreter der Weltmächte bei Häppchen im Geheimen Konferenzen der Vorbereitung zuführten, ist schwer zu sagen. Es wäre nicht verwunderlich. Prominent aufgeladen schien die Atmosphäre in Feuersbrunn jedenfalls, wo Koch Toni Mörwald seinen 50er feierte.

Kompliment! Kaum zu überblicken war in den ORF-"Seitenblicken" das Aufgebot an fast vergessenen, gegenwärtigen und womöglich zukünftigen Giganten unserer Epoche: fröhlich Innenminister Wolfgang Sobotka; heiter Landeshauptmann Erwin Pröll im Spätherbst seiner Ära und entspannt – trotz Weltlage – Außenminister Sebastian Kurz. Aber war das nicht Ion Tiriac, der Tennismagnat, der da hinter Manager Siegfried Wolf einherschritt? Schauspieler Karl Merkatz jedenfalls schenkte Toni ein Gemälde von sich selbst, das war zu sehen, trotz der schnell wechselnden Szenen.

Sehr beeindruckend das alles jedenfalls. Es muss von diesem Gastronomen und seinen Künsten ein kostbarer Magnetismus ausgehen, der auch die Weltpolitik sättigen könnte. Auch Weltfrieden geht durch den Magen, heißt es. Und eine friedensstiftende Kraft war zweifellos zu spüren. Was er von alledem hielt? Toni wurde nicht gefragt, vor lauter Giganten wurde der Jubilar gar nichts gefragt, keine Wortspende. Natürlich auch originell – irgendwie. (Ljubiša Tošić, 21.3.2017)