Die Autos.

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Die Teams.

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Der Kalender.

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Was bringt das neue Reglement?

Zumindest darüber herrscht weitgehend Einigkeit: Das Ziel wurde erreicht, die neuen Autos sehen aggressiver und spektakulärer aus, die breiteren Reifen tragen ihren Teil zu dem Eindruck bei. Das veränderte Aerodynamik-Reglement sorgt außerdem für deutlich bessere Rundenzeiten. All das soll verschiedenen Zwecken dienen. Die Formel 1 will optisch attraktiver werden und auch in den Augen der Fans wieder mehr Königsklasse sein. Zudem wurden die Uhren für die Chassis-Designer auf null gestellt: Jedes Team hatte wieder die Chance, das beste Auto zu bauen. Die Serien-Weltmeister von Mercedes könnten endlich wieder echte Konkurrenz bekommen.

Wer gewinnt?

Diese Frage ist im März 2017 in der Tat spannender als in den vergangenen Jahren. Zweifellos geht Mercedes als Favorit in die Saison. Ausnahmekönner Lewis Hamilton will seinen WM-Titel zurück – und sein neuer Kollege Valtteri Bottas hat durchaus das Zeug, zur echten Überraschung zu werden. Zudem dürften die Dominatoren der vergangenen Jahre auch unter dem neuen Reglement nicht verlernt haben, wie man ein hervorragendes Auto baut. Doch vor allem Ferrari mit Sebastian Vettel wirkt derzeit wie ein starker Herausforderer. Die Scuderia war bei den Wintertests am schnellsten unterwegs und hatte so gut wie keine Probleme mit der Zuverlässigkeit. Einen derart guten Eindruck machte Ferrari seit vielen Jahren nicht. Red Bull Racing mit Max Verstappen und Daniel Ricciardo hatte dagegen noch Schwierigkeiten mit dem Renault-Motor. Was all das wirklich wert ist, wird sich jedoch erstmals in Australien zeigen.

Wo geht's hin?

Einmal um die Welt – aber nicht nach Deutschland. 20 Rennen umfasst der Kalender in dieser Saison, eines der Motorsport-Kernländer fehlt dabei wie schon 2015. Der Hockenheimring hat nur noch für 2018 einen Vertrag, in diesem Jahr klafft die Lücke, weil der Nürburgring das wirtschaftliche Risiko eines Großen Preises längst nicht mehr tragen kann und will. Neben mittlerweile wohlbekannten Exoten wie Bahrain und Baku warten dennoch viele Traditionskurse wie Monaco, Silverstone, Spa und Monza auf die Königsklasse. Und in Australien zeigt die Formel 1 ohnehin Jahr für Jahr alles, was ihr so oft abgesprochen wird: Mit dem Kurs im Albert Park ist das Rennen Teil des öffentlichen Lebens der Stadt, an jeder Ecke geht es um Hamilton, Vettel und Lokalmatador Ricciardo. Selten ist die Formel 1 so sehr Spektakel wie in Melbourne.

Was machen eigentlich die neuen Eigentümer?

Die ersten Schritte unter Liberty Media mögen klein sein, aber sie erhielten lauten Applaus aus der Szene. So lockerte das amerikanische Unterhaltungs-Unternehmen gleich mal die zuvor so restriktiven Regeln für Videos aus dem Fahrerlager. Die Teams dürfen nun deutlich mehr selbst veröffentlichen und helfen damit, den Sport zu den jungen Nutzern der social networks zu tragen. Insgesamt klingen die Ansprüche von Liberty vielversprechend: Vermarktung und Ablauf der Formel-1-Rennen sollen sich viel stärker nach den Fans richten, die Gelder sollen fairer verteilt werden. Wieviel davon die Amerikaner auch angesichts langfristig gültiger Verträge in Kürze tatsächlich umsetzen können, bleibt aber abzuwarten.

Zahlenspiele

0 ... Wie die vergangenen sechs Jahre wird auch heuer kein österreichischer Pilot an den Start gehen. Zuletzt drehte Christian Klien im November 2010 in Abu Dhabi für das Nachzügler-Team HRT am Lenkrad.

1 ... Mit dem Kanadier Lance Stroll gibt es diese Saison nur einen Grand-Prix-Neuling im Fahrerfeld.

1,92 ... Sekunden dauerte der Boxenstopp von Williams-Mann Felipe Massa beim Grand Prix in Aserbaidschan 2016 und gilt offiziell als schnellster der Branche.

4 ... Weltmeister sind dieses Jahr im Fahrerfeld noch vertreten. Neben Sebastian Vettel sind das Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen.

7 ... Nico Rosberg ist der siebente Weltmeister in der Geschichte der Formel 1, der nicht zur Titelverteidigung antritt. Kurz nach seinem ersten WM-Triumph im Vorjahr hatte er seine Karriere beendet. Zuletzt trat der Franzose Alain Prost nach seinem vierten WM-Titel nach der Saison 1993 ab.

14 ... Nationen sind im Fahrerfeld vertreten. Deutschland stellt mit drei Piloten die stärkste Fraktion.

30 ... Jeder Fahrer nutzt 30 Rennoveralls pro Saison. Vier davon stehen ihm an einem Grand-Prix-Wochenende zur Verfügung. Die Overalls können Flammen 15 Sekunden lang standhalten.

37 ... Jahre und 160 Tage wird der älteste Fahrer im Feld, Vettels Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen, beim ersten Saisonrennen sein. Williams-Pilot Lance Stroll könnte vom Alter her der Sohn des Finnen sein. Mit 18 Jahren und 148 Tagen ist der Williams-Mann der jüngste Pilot.

53 ... Kein anderer aktiver Pilot hat mehr Siege auf seinem Konto als Hamilton. Bis zu Rekordmann Michael Schumacher (91) ist es jedoch noch sehr weit

245 ... Tage liegen zwischen dem Auftakt am 26. März in Australien und dem Finale am 26. November in Abu Dhabi

274 ... Mit so vielen Grand-Prix-Teilnahmen (und 273 Starts) auf dem Buckel ist Fernando Alonso der erfahrenste Pilot im Feld. Selbst wenn der Spanier alle 20 Saisonrennen absolviert, kann er Michael Schumacher und Jenson Button (jeweils 308 Teilnahmen) aber nicht von Platz zwei der ewigen Bestenliste verdrängen. Nummer eins ist Rubens Barichello mit 326.

722 ... Kilogramm darf ein Formel-1-Wagen künftig wiegen, nicht eingerechnet sind die Reifen.

1.200 ... Eine gewöhnliche Bremsscheibe an einem Formel-1-Auto hält Temperaturen von bis zu 1.200 Grad Celsius stand.

1.582 ... Tage ist der frühere Weltmeister-Rennstall McLaren beim Auftakt in Melbourne schon ohne Grand-Prix-Sieg.

100.000 ... Aus so vielen Kleinstteilen fügt sich ein Formel-1-Wagen wie ein Puzzle zusammen.

160.000 ... Kilometer geschätzt an Wegstrecke legt jeder Rennstall im Jahr zwischen den Rennen und Tests zurück. (sid, APA, 22.3.2017)