Leichterer Unterricht, weniger Hausübungen und viel Sport: So beurteilen internationale Austauschschüler US-amerikanische Highschools. Tom Loveless, Wissenschafter am Brown Center on Education Policy an der Brookings Institution befragte dafür im Frühjahr 2016 259 Jugendliche aus verschiedenen Ländern zu ihrer Einschätzung des US-Bildungssystems. Alle Teilnehmer hielten sich im Rahmen des AFS-Schüleraustauschprogramms in den USA auf.

44 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass US-Schüler viel weniger Zeit mit Schulaufgaben verbringen würden als Schüler in ihren Heimatländern. Immerhin 21 Prozent meinten, dass sie "ein bisschen weniger" Zeit für die Schule aufwenden. Auf die Frage, wie schwierig der Unterricht in den USA sei, gaben 66 Prozent "viel einfacher" und weitere 24 Prozent "ein bisschen einfacher" an.

Sport oder Fremdsprachen

Auf die Frage "Verglichen mit den Schülern in ihren Heimatländern, wie hoch schätzen sie die Bedeutung unter US-Schülern ein, im Sport erfolgreich zu sein", gaben 64 Prozent der befragten Austauschschüler an, dass ihre amerikanischen Mitschüler dem sportlichen Erfolg eine höhere Bedeutung beimessen, als das Schüler in ihren Heimatländern tun, 23 Prozent gab an, dass die Bedeutung von Sport ein bisschen größer sei als in ihrer Heimat. Und mehr als die Hälfte (53 Prozent) finden, dass das Erlernen einer Fremdsprache in den USA viel weniger wichtig sei als in ihren Heimatländern.

Kritik an der Studie kommt unter anderem von Jack Buckley, Senior Vice President for Research and Evaluation an den American Institutes for Research. Die Methode und die Schlüsse, die daraus gezogen werden, machen für ihn keinen Sinn. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Austauschschüler ein repräsentatives Sample für ihre Heimatländer sind", sagte er der Nachrichtenagentur AP. Austauschschüler würden häufig aus wohlhabenden Familien kommen und auch in ihrer Heimat bessere Schulen besuchen. (red, 23.3.2017)