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Ferrari geht in Sachen Kommunikation neue Wege.

Foto: Reuters/Malone

Melbourne – Teamchef Maurizio Arrivabene hat die neuerdings restriktive Kommunikationspolitik von Ferrari verteidigt. "Medien ist ein ziemlich weites Feld. Medien sind auch die Sozialen Medien, nicht nur das, was wir glauben, was es ist", sagte der Italiener am Freitag in Melbourne. Das Formel-1-Team mache mit seiner Medienstrategie auch die Generation Z glücklich, also das jüngste Segment der Bevölkerung.

Seit den Wintertests macht Ferrari seine Piloten nur spärlich für Vertreter klassischer Medien verfügbar und richtet seine Kommunikation nicht zuletzt auf Online-Netzwerke aus. In Melbourne nahm Sebastian Vettel an der offiziellen Pressekonferenz teil, sein Kollege Kimi Räikkönen stand hingegen für Journalistenfragen nicht zur Verfügung.

"Gestern hat Sebastian hier gesprochen, und wir haben Soziale Medien und Postings verwendet, was Kimi betrifft", erklärte Arrivabene. So habe man vermeiden wollen, dass die beiden Fahrer auf die gleichen Fragen annähernd gleiche Antworten geben.

"Machen auch die Generation Z glücklich"

"Wir haben sichergestellt, dass Sebastian in die eine Richtung spricht, Kimi in die andere. So decken wir alle Kommunikationsplattformen ab. Und machen auch die Generation Z glücklich", verwies Arrivabene auf die jüngste Altersgruppe, die in den Sozialen Medien besonders aktiv ist.

Der frühere Manager des Tabak-Giganten Philip Morris sieht sich damit auf einer Linie mit den neuen Formel-1-Rechteinhabern Liberty Media. "Liberty hat auch gesagt, dass in unserem Geschäft im Moment nur ein Prozent des Potenzials bei den digitalen Plattformen ausgeschöpft wird", merkte Arrivabene an. Vor der Saison hatte das US-Unternehmen die Richtlinien gelockert, welche Inhalte Teams und Fahrer in den Sozialen Medien veröffentlichen dürfen.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff stimmte dem Italiener prinzipiell zu. "Wir müssen drei verschiedene Generationen abdecken. Wir müssen unsere Langzeit-Fans, die sogenannten Middle Agers, abdecken, die Millenials und die Generation Z. Und wir müssen die ganze Bandbreite bedienen", sagte der Wiener. "Wir müssen das alles einbeziehen und dürfen auf keine Zielgruppe vergessen." (APA; 24.3.2017)