In Deutschland ist Arvato mit dem Löschen unangebrachter oder illegaler Inhalte bei Facebook beauftragt.

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Wer bei Facebook unerwünschte oder illegale Inhalte löscht, bekommt mitunter sehr belastende Fotos, Videos und Texte zu sehen und zu lesen. In Deutschland arbeitet das soziale Netzwerk dafür der Bertelsmann-Tochter Arvato zusammen. Schon vor Monaten wurde allerdings der Vorwurf erhoben, dass die für die Löschungen zuständigen Mitarbeiter keine psychologische Betreuung hätten. Nun ist der Dienstleister deshalb ins Visier der Behörden geraten.

Betriebsprüfung

Wie der "Spiegel" berichtet, hat das Berliner Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LaGetSi) nun eine Betriebsprüfung bei Arvato durchgeführt. Nach einem angekündigten Termin, erschienen die Prüfer Ende Februar unangemeldet im Unternehmen. Dabei wurden Mitarbeiter befragt und Dokumente mitgenommen.

Im vergangenen Winter hatte das "SZ Magazin" mit ehemaligen Mitarbeitern von Arvato gesprochen, die von untragbaren Arbeitsbedingungen berichtet hatten. Die Prüfung soll nun zeigen, ob die Vorwürfe stimmen – ob die Mitarbeiter ausreichend psychologisch betreut und die gesetzlichen Arbeitszeiten eingehalten werden. Bisher habe es laut LaGetSi keinen Anlass für ein "ordnungsbehördliches Handeln" gegeben.

Angebote ausgebaut

Seitens Arvato heißt es, dass es Gesundheitsfürsorge und Betreuungsangebote für Mitarbeiter gebe, die laufend weiterentwickelt würden. Mit dem Löschen beauftragte Personen könnten beispielsweise auch außerhalb der Arbeitszeitung psychologische Hilfe aufsuchen. (red, 27.3.2017)