Eine FSME-Infektion kann nur sypmtomatisch behandelt werden.

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Durchimpfungsrate und Erkrankungsfälle in Österreich.

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Wien – Vergangenes Jahr gab es in Österreich 89 FSME-Erkrankungen. 2015 waren es 71 Fälle. Der größte Anteil wurde 2016 in den Bundesländern Oberösterreich (27) und Tirol (24) registriert. In Österreich gehen die Durchimpfungsraten leicht zurück, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Bei den bis zu dreijährigen Kindern sind nur 35 Prozent gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis durchgeimpft", sagte Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer. Die Wiener Apothekerkammerpräsidentin Andrea Vlasek fügte hinzu: "Dabei 'sitzen' gerade die Zecken in 'Kleinkinderhöhe'."

Vor dem Start der ersten Immunisierungskampagne gegen die FSME im Jahr 1981 wurden in Spitzenjahren in Österreich bis zu 700 Viruserkrankungen registriert. Für den präventiven Schutz kommt es auf die Immunisierung jedes Einzelnen an. "Es gibt bei der FSME keine 'Herdenimmunität'", betonte Christiane Körner, Präsidentin des Vereins zur Förderung der Impfaufklärung.

64 Prozent sind ausreichend geschützt

Das Marktforschungsunternehmen GfK Austria erhebt seit vielen Jahren Einstellung und Praxis der Österreich bei den Immunisierungen – auch jenen gegen "Zecken". Demnach gaben 2007 noch 88 Prozent der Menschen an, zumindest einmal eine Impfung gegen FSME erhalten zu haben. "2016 waren 83 Prozent der Österreicher zumindest einmal geimpft. 64 Prozent der Bevölkerung sind im korrekten Impfschutz (Durchimpfung plus regelmäßige Erneuerung des Impfschutzes; Anm.)", berichtete GfK-Gesundheitsforscherin Astrid Eßl.

Die beiden erhältlichen FSME-Vakzine sind für Personen ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Für eine komplette Durchimpfung sind drei Teilimpfungen notwendig. Die erste "Auffrischung" erfolgt nach drei Jahren. Bis zum 60. Lebensjahr reicht dann eine "Auffrischung" alle fünf Jahre, danach alle drei Jahre. Die Kinder-Vakzine kostet während der diesjährigen Impfaktion (bis 31. August) 30,30 Euro, der Impfstoff für Erwachsene 34,80 Euro. Die Krankenkassen leisten jeweils Zuschüsse zwischen rund zwei und 16 Euro. (APA, 28.3.2017)