Im vor kurzem erschienenen Bildband "Lebensräume" werden 60 Häuser präsentiert, bei denen Gebäude und ihre Bewohner mit den sie umgebenden Bergen, Wäldern, Seen, Wüsten und Meeren auf eine besondere Art und Weise in Verbindung treten. Diese Häuser sind über die ganze Welt verteilt – gezeigt werden unter anderem Objekte in Schweden, Indien und Japan. Darunter finden sich Häuser, die von von Architekturgrößen wie Mies van der Rohe und Frank Lloyd Wright entworfen wurden, aber auch zeitgenössische Projekte.

Wer sich ein solches Refugium leisten könne, der trage auch die Verantwortung dafür, dass die Landschaft, in die es gebaut wird, nicht verschandelt, sondern bereichert wird, wird im Buch betont. Meist werde Bauen aber nur als zerstörerischer Prozess wahrgenommen – doch es gibt spektakuläre Ausnahmen.

Das Montauk House (im Bild) zum Beispiel: Es steht in Montauk im US-Bundesstaat New York. Mit Gebäudeform und verwendeten Materialien wollte der Architekt John Pawson eine Verbindung zur Küstenlandschaft herstellen.

Foto: Gilbert McCarragher

Die Hayes Residence in Berkeley Springs steht im US-Bundesstaat West Virginia und befindet sich in einem bewaldeten Park. Die Bäume wurden von den Travis Price Architects in die Planung miteinbezogen: Das Haus umschließt einige davon.

Foto: Ken Wyner

"The Pierre" von Architekt Olson Kundig im US-Bundesstaat Washington wurde aus, mit und in einem Fels erbaut – die Konstruktion sei überaus komplex gewesen, heißt es dazu.

Foto: Dwight Eschliman / Olson Kundig

Das Sun Valley House von Rick Joy Architects wurde in einer hügeligen Landschaft in Arizona erbaut. Die Dachform bezieht sich auf die umliegenden Berge, die Fenster bieten spektakuläre Ausblicke auf ebendiese.

Foto: Joe Fletcher Photography

Das "Glass House" des amerikanischen Architekten Philip Johnson steht in Connecticut in den USA. Der rechteckige Raum, der vollständig von Glas umgeben ist, steht auf einem Hügel. "Funktionale Qualitäten" würde das Haus aber vermissen lassen, heißt es im Buch.

Foto: Paul Warchol

Die Villa Vals im schweizerischen Graubünden steht auf einem Alpenhang und ist größtenteils in der Erde verborgen. So ist das Haus vom Wind geschützt. Gleichzeitig haben die Architekten von Search & CMA spektakuläre Ausblicke auf die umgebende Landschaft gewährleistet.

Foto: Iwan Baan

Die Fogo Island Studios von Saunders Architecture sind an der Küste Neufundlands zu finden. Über die Insel sind mehrere solche Studios verteilt, die internationalen Künstlern und Forschern als Arbeitsorte dienen sollen. Dieses Gebäude schwebt auf Pfeilern über dem Boden – und kann bei Bedarf versetzt werden.

Was auch jene, die sich solche spektakulären Refugien nicht leisten können, von der inspirierenden Lektüre mitnehmen können: Beim Wohnen geht es um mehr als um die eigenen vier Wände. (zof, 8.4.2017)

Foto: Bent René Synnevåg