Wien – Auch bei den diesjährigen Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 16. bis 18. Mai kandidieren wieder zwei etwa gleich starke kommunistische Listen unter ähnlichen Namen. Der Kommunistische StudentInnenverband – Linke Liste (KSV-Lili) will dabei "den neoliberalen und autoritären Zumutungen Widerstand entgegensetzen, so radikal wie die Wirklichkeit", hieß es in einer Aussendung.

Im Zuge eines KP-internen Richtungsstreits hatte sich vor rund zehn Jahren der KSV in einen mit der Bundes-KP sympathisierenden und einen KP-kritischen Teil gespalten: Die Kritiker kandidierten in den meisten Fällen als KSV bzw. KSV & KJÖ, die KP-nahen Studenten als KSV-Linke Liste (KSV-Lili). Der Namensstreit beschäftigte mehrere Gerichtsinstanzen und auch die Wahlkommissionen. Rein revolutionstechnisch hat sich die ungewollte Zwei-Marken-Strategie dabei ausgezahlt: Vor der Spaltung verfügte der KSV über ein Mandat in der Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament, mittlerweile haben beide Nachfolgelisten je eines.

"Her mit dem schönen Leben"

Der KSV-Lili hat bei der letzten ÖH-Wahl 2015 geringfügig mehr Stimmen erhalten als sein Pendant. Außerdem stellt er zusammen mit dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) den ÖH-Vorsitz an der Uni Wien. Neben der Bundesvertretung kandidiert man heuer daher auch wieder für die Universitätsvertretung an der größten Uni des Landes sowie die Hochschulvertretungen an der Pädagogischen Hochschule Wien sowie der Fachhochschule Campus Wien.

Leitmotto für den ÖH-Wahlkampf des KSV-Lili ist wie schon in den vergangenen Jahren "Her mit dem schönen Leben". Im Mittelpunkt steht dabei der "Kampf gegen Studienplatzbewirtschaftung, Diskriminierungen und für eine fortschrittliche und politische ÖH". Vor allem das allgemeinpolitische Mandat der ÖH soll dabei verteidigt werden. Als Spitzenkandidatin fungiert die Philosophiestudentin Friederike Schuh (26). Die zweite kommunistische Liste präsentiert ihr Programm bzw. ihren Spitzenkandidaten am Montag. (APA, 7.4.2017)