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Max Verstappen vor Kimi Räikkönen, nicht ganz zufällig.

Foto: Reuters/Song

Shanghai – Max Verstappen hat beim Rennen in Shanghai erneut eine Kostprobe seines Könnens gegeben. Der Niederländer schob sich vom 16. Startplatz auf Rang drei vor und bescherte dem Red-Bull-Rennstall damit den 100. Podestplatz in der Formel 1. "Ich glaube, ich habe schon in der ersten Runde neun Autos überholt", sagte der 19-Jährige. "Das zählt ganz bestimmt zu meinen besten fünf Rennen."

Künstler auf feuchter Strecke

Die noch feuchte Strecke am Anfang habe ihm definitiv geholfen, verriet Verstappen. "Ich mag es immer, im Nassen zu fahren, also habe ich das Beste daraus gemacht zu Beginn. Ich glaube, in den ersten elf Runden bin ich bis zum siebenten Platz vorgekommen, das hat den Weg bereitet für ein starkes Finish", sagte der Niederländer. Beim Weckruf in der Früh hätte er jedoch "nie erwartet, auf dem Podium zu stehen".

"Er ist eine Brise Frischluft für jeden von uns", sagte Sieger Lewis Hamilton nach Verstappens Show und schwärmte vom Talent des Niederländers: "Er hat in einigen Rennen das Maximum herausgeholt und noch einiges mehr." Dass Verstappen zu einem der Besten gehört, gilt im Fahrerlager als ausgemacht.

Hocherfreuter Teamchef Horner

"Max ist ein überaus aufregendes Element der Formel 1. Mein Traum wäre es, in den kommenden Jahren mehr Piloten von seinem Schlag zu haben", sagte Ross Brawn, der neue Sportchef der Königsklasse.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner zeigte sich erfreut darüber, dass der Speed im Renn-Trimm offenbar besser ist, als die Performance im Qualifying vermuten hätte lassen. "Es war eine unglaubliche erste Runde von Max", meinte der Brite. Teilweise habe der RB13, der noch nicht mit Mercedes und Ferrari mithalten kann, sein Potenzial erahnen lassen.

"Die Plätze drei und vier sind ein sehr positives Ergebnis, und wir haben außerdem unser 100. Podium als Team geschafft. Wir haben zwar noch immer einiges zu tun, aber China mit 27 Punkten zu verlassen, ist extrem positiv", führte Horner weiter aus. "Ich denke, wenn man nur das Tempo bei trockenen Bedingungen anschaut, sind wir noch immer ein bisschen zu langsam für die Podestplätze", bilanzierte Verstappen.

Mahnung für Kimi Räikkönen

Weniger erfreulich verlief das Wochenende für Kimi Räikkönen. Ferrari-Boss Sergio Marchionne persönlich zeigte sich von der Vorstellung seines Piloten keineswegs erfreut. Der Finne konnte das Tempo seines Teamkollegen Sebastian Vettel nicht mitgehen und belegte hinter dem Red-Bull-Duo Platz fünf. Und nörgelte auch noch über die Strategie der Scuderia.

"Vielleicht sollten sie sich mal zusammensetzen und mit ihm reden", ließ Marchionne italienischen Medien zufolge Teamchef Maurizio Arrivabene nach dem Grand Prix am Sonntag wissen. Räikkönen habe ihm während des zweiten Saisonrennens zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt erschienen, sagte der Fiat-Chef weiter.

Räikkönen kam in Shanghai zu einem frühen Zeitpunkt nicht an Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo vorbei und hielt so auch seinen Teamkollegen Vettel auf, der am Ende Sieger Hamilton nicht mehr gefährlich werden konnte.

"Wir hätten einen besseren Job machen müssen", kritisierte Räikkönen hingegen sein Team, das ihn zu einem früheren Reifenwechsel hätte reinholen sollen. In seinem wohl letzten Ferrari-Jahr ist der 37-Jährige bisher klar von Vettel distanziert worden. (APA; 10.4.2017)