Wien – In der Wiener SPÖ hat am Montagnachmittag die Wahlkommission für den Landesparteitag am 29. April getagt. Bürgermeister Michael Häupl kandidiert wie angekündigt erneut für den Parteivorsitz. Eine Gegenkandidatur, die nach den parteiinternen Streitereien nicht ausgeschlossen wurde, wird es nicht geben. Zuletzt hatte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, dem große Ambitionen auf die Häupl-Nachfolge nachgesagt werden, bekräftigt, dass er nicht gegen den amtierenden Landesparteichef kandidieren werde.

Seine internen Kritiker konnte Häupl mit der Ankündigung zufriedenstellen, nach den kommenden Nationalratswahlen abzutreten. Diese stehen regulär 2018 auf dem Programm. Unklarheit herrscht aber weiterhin über den genauen Zeitpunkt und das Prozedere des Rücktritts: Während Häupl selbst von spätestens drei Monaten nach der Nationalratswahl und einem Sonderlandesparteitag sprach, kann man sich in Teilen der Wiener Partei auch einen längeren Verbleib Häupls vorstellen.

Würde erst im Herbst 2018 gewählt, könnte demnach der Nachfolger Häupls auch beim nächsten regulären Landesparteitag der Wiener SPÖ im Frühjahr 2019 gekürt werden. Die nächsten Wien-Wahlen finden 2020 statt.

Meidlinger als Wehsely-Nachfolger

Nach dem Rücktritt von Sonja Wehsely als Stadträtin wird beim Landesparteitag auch ihre Nachfolge im Parteipräsidium geregelt. Wehsely war eine von fünf stellvertretenden Landesparteichefs. Für ihre Nachfolge kandidiert Gemeinderat Christian Meidlinger. Er steht auch der Gewerkschaft younion vor, die für die Gemeindebediensteten zuständig ist. Um die Vizeposten kandidieren neben Meidlinger wie bisher Ruth Becher, Renate Brauner, Kathrin Gaal und Michael Ludwig. Die Bezirksparteivorsitzende der SPÖ Meidling, Gabriele Mörk, rückt neu in den Vorstand auf. (krud, 10.4.2017)