Pädagogische Hochschulen (PH) und Unis können künftig ein Masterstudium anbieten, das Uni-Absolventen den Quereinstieg in den Lehrerberuf erleichtert. Das sieht ein Gesetzesentwurf von Bildungs- und Wissenschaftsministerium zur Harmonisierung des Studienrechts an Unis und PH vor, der bereits in Begutachtung gegangen ist.

Das neue zweijährige (120 ECTS-Punkte) Masterstudium für das Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung), also für Lehrer an AHS-Unterstufe und Neuen Mittelschulen (NMS), bildet nur für ein Unterrichtsfach aus. Er richtet sich an Absolventen facheinschlägiger Studien, also etwa Mathematik oder Physik, die zudem 3.000 Stunden an Berufserfahrung haben müssen.

Mit solchen Masterstudien soll Absolventen die Möglichkeit eingeräumt werden, "ihre bereits erfolgte fachliche Ausbildung durch hauptsächlich pädagogische Kompetenzen zu erweitern, um dann als Pädagogin oder Pädagoge arbeiten zu können", heißt es in dem Entwurf. Diese Studien dürfen aber nur eingerichtet werden, wenn Bedarf an Absolventen im betreffenden Unterrichtsfach besteht. Dafür müssen die Unis und PH mit den jeweiligen Bildungsdirektionen zusammenarbeiten und sich diesen Bedarf bestätigen lassen. Die Studien werden nur befristet genehmigt, solange Bedarf besteht.

Mehr Durchlässigkeit

Mit der Gesetzesnovellen soll zudem die Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten für Lehrer erhöht werden. So können künftig Masterstudien eingerichtet werden, mit dem sich Absolventen eines Bachelor- und Masterstudiums für das Lehramt Primarstufe (Volksschule) auch für den Bereich der Sekundarstufe qualifizieren. Vice versa soll es diese Möglichkeit auch für Absolventen eines Bachelor- und Masterstudiums für das Lehramt Sekundarstufe geben, die sich mit einem weiteren Masterstudium auch für die Primarstufe qualifizieren können.

Bei der Initiative "Teach For Austria" wird diese Möglichkeit begrüßt. Im Rahmen der Initiative werden fachlich herausragende Hochschulabsolventen verschiedenster Fachrichtungen an Schulstandorte vermittelt, an denen eine besondere Vielfalt besteht. Etwa 50 Prozent der Teach-For-Austria-Fellows, die als vollwertige Lehrkräfte mit Sondervertrag für zwei Jahre befristet an Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Lehrkräfte tätig sind, verlängern ihre Einsatzzeit und wollen das Lehramtsstudium absolvieren. "Wir freuen uns daher sehr über das geplante Masterstudienangebot für Quereinsteiger in den Lehrberuf und hoffen, mit einer oder mehreren Hochschulen ein entsprechendes Curriculum für den anspruchsvollen Quereinstieg zu entwickeln", antwortet Teach-For-Austria-Gründer Walter Emberger auf die Pläne des Bildungsministeriums. (APA, red, 11.4.2017)