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United Airlines

Foto: APA/EPA/KAMIL KRZACZYNSKI

Kleinere Misshandlungen gegen Aufpreis ist man ja von strengen Kuranstalten gewohnt. Dass man sich bei Banken, Großfirmen etc. das Meiste selbst machen muss ("Wenn Sie gute Nerven haben, drücken Sie die Eins ..."), ist auch irgendwie akzeptierter Bestandteil der neuen Servicegesellschaft.

Dass man als Kunde einer Fluglinie blutig geschlagen und aus dem Flugzeug geworfen wird, wenn man die Überbuchung durch die Airline nicht akzeptieren will, ist relativ neu. Der Fluggast, dem dies kürzlich auf einem United-Airlines-Flug in den USA passiert ist, kann sich jetzt aber freuen, da zweifellos schon Horden von Anwälten bereitstehen, um ihm eine Millionen-Dollar-Entschädigung zu erstreiten.

Flugreisen in den USA sind ja so eine Sache. Verlotterte Flughäfen, übellaunige Flugbegleiterinnen, ruppige Sicherheitschecks, lausiger Service und der eine oder andere schwer verhaltensgestörte Mitreisende sind bereits Folklore.

Von den Erlebnissen bei der Einreise in die USA reden wir jetzt gar nicht, sonst kriegen wir beim nächsten Mal das "Trump Special Treatment". Dies soll übrigens demnächst die Durchsuchung der Mobiltelefone und zwangsweise Bekanntgabe der Passwörter für Social Media beinhalten.

"Wegen Überbuchung verprügelt" – das ist ein neuer Meilenstein in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Aber da geht sicher noch was in der neuen Kundenfreundlichkeit. (Hans Rauscher, 12.4.2017)