"Aus Solidarität", heißt es in einer Aussendung der Jungen Grünen, kandidiert Teresa Griesebner, die Sprecherin der Jugendorganisation in Oberösterreich, nun als Listenerste der Grünen Studierenden bei der ÖH-Wahl in Linz. Sie sei bei der Wahlversammlung einstimmig zur Spitzenkandidatin gewählt worden.

Die Grünen Studierenden sind eine Abspaltung der Gras, der offiziellen Studierendenorganisation der Grünen, die nun zwar nicht bundesweit, aber an den Universitäten in Linz und Graz antreten. Zumindest in Linz seien die Grünen Studierenden auch bis heute eine Teilorganisation der grünen Landespartei.

Grund für Rauswurf der Parteijugend

Diese seit Monaten angestrebte Gegenkandidatur zur Gras war der Grund, warum die Grünen schließlich ihre Parteijugend ausgeschlossen hatten. Die Jungen Grünen unterstützen die Grünen Studierenden seit deren Gründung im Vorjahr. Die Bundespartei war von Beginn an dagegen, da keine zwei konkurrierenden Listen gefördert werden sollten.

"Es ist sehr enttäuschend, dass die Landespartei kompromisslos die Bundesparteilinie durchziehen will. Hier wird auf Biegen und Brechen versucht, die vor Ort verwurzelten Grünen Studierenden durch eine inexistente Gruppe auszuhebeln", sagt Griesebner – und spielt damit auf die Gras an. Die Jungen Grünen argumentieren seit langem, dass die offizielle grüne Hochschülervertretung in Linz und Graz quasi inexistent sei.

Gras: "Schlag ins Gesicht der Aktivistinnen"

Auf STANDARD-Nachfrage bei der Gras wird das dementiert: "Wir werden auf jeden Fall auch in Linz und Graz antreten. Zu behaupten, dass wir dort keine Teams hätten, ist ein frecher Schlag ins Gesicht der Aktivistinnen vor Ort", sagt eine Sprecherin.

Ungeklärt ist, ob die Grünen Studierenden nun trotz allem Teil der Landesorganisation bleiben. Griesebner wolle zur Klärung dieser Frage ein Schiedsgericht der oberösterreichischen Grünen einberufen. Die Landespartei würde Unterstützung derzeit "verweigern", es gebe allerdings keinen Beschluss des Parteivorstands über eine Aberkennung der Grünen Studierenden. (mika, 13.4.2017)