Noch gewähren kahle Bäume freie Sicht auf den Wallersee.

Foto: Birgit Eder

Entlang des Weges blühen Sumpfdotterblumen. Im Sumpf tummel sich Kaulquappen.

Foto: Birgit Eder

Der Innenraum der Kolomanskirche.

Foto: Birgit Eder

Das Gebiet zwischen Wallersee, Mondsee und Irrsee bietet im Frühjahr schöne Wandermöglichkeiten. Wenn der letzte Schnee geschmolzen ist, findet man hier Seidelbast, Alpenglöckchen, Sumpfdotterblumen und viele andere Frühblüher. In den Tümpeln, die dort zahlreich sind, tummeln sich bereits die ersten Kaulquappen.

Wir starten unsere Tour am Parkplatz Mooswirt in Thalgau und gehen auf der Straße hinter dem Gasthaus vorbei. Bei der nächsten größeren Abzweigung nach links aufwärts, bis rechts eine Abzweigung beim Bauernhof Rauchenschwandt (916 m) wegführt. Zuerst verläuft der Weg noch auf einer Forststraße, die dann nach links in einen Waldweg übergeht. Oben wandern wir noch kurz auf der Zufahrtsstraße Kolomansberg, wo die weithin sichtbare Radarstation des Österreichischen Bundesheers für die Luftraumüberwachung steht. Gleich daneben finden wir die idyllisch gelegene Kolomanskirche, die älteste noch erhaltene Holzkirche Österreichs.

Die Kolomanlegende

Laut einer Legende hat hier Koloman, ein Königssohn aus Irland, seine Pilgerreise nach Jerusalem unterbrochen, um sich auszuruhen. Auf dem weiteren Weg nach Wien wurde er in Stockerau gefangen genommen. Man hielt ihn für einen polnischen Spion und hat ihn an einem dürren Hollerbusch erhängt. Später wurde er heiliggesprochen, da an seinem Grab Wunder geschehen sein sollen.

Für die Kolomanskirche sollte man unbedingt etwas Zeit einplanen. Ihr Inneres ist sehr aufwendig und ungewöhnlich gestaltet. Nordöstlich der Kirche, wo sich Koloman der Legende nach ausruhte, steht das Kolomansbründl, eine angebliche Heilquelle, deren Wasser früher bei Fuß- und Augenleiden zur Anwendung kam. Koloman gilt übrigens als Heiliger der einfachen Leute, der Bauern – und der Wanderer.

Durch dichten Fichtenwald

Von der Kirche führt ein steiler, teilweise rutschiger Waldweg kurz abwärts. Danach geht’s länger in leichtem Auf und Ab weiter. Auf einem Sattel wandern wir geradeaus weiter, nach links zweigt ein kurzer Weg in Richtung Heimkehrerkreuz ab. Der Weg zum Kolomanstaferl (1.010 m) führt uns durch einen dichten Fichtenforst, der kaum anderen Pflanzenwuchs zulässt. Bei der nächsten Abzweigung dann wieder links über den Höhenrücken des Lehmbergs bis zum Gardekreuz. Der Aussichtspunkt nahe dem Kolomanstaferl ist nicht mehr lohnenswert, denn die Bäume sind dort mittlerweile zu hoch gewachsen.

Beim Gardekreuz geht es dann über eine Forststraße und eine große Windwurffläche leicht aufwärts. Letztere ermöglicht gute Ausblicke nach Süden. Die Umgebung des Heimkehrerkreuzes, das von den Henndorfer Rückkehrern aus dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1950 errichtet wurde, bietet sich für eine Pause an. Da die Bänke am Kreuz oft im Schatten stehen, ist eine Stelle daneben mit Südausblick zu bevorzugen. Von hier aus sind noch schneebedeckte Gipfel wie Dachstein, Tennengebirge und die Berchtesgadener Berge zu sehen.

Abstecher in die Eiszeit

Beim Kreuz stößt man auch auf den Eiszeit-Rundwanderweg, der von Henndorf heraufkommt, auf dem die letzte Eiszeit sowie die Besiedelung der Region thematisiert wird. Nach der Pause kann man noch auf die Große Plaike wandern, wenn der Weg nach der Schneeschmelze nicht zu matschig ist.

Wieder zurück auf dem Rundweg geht es abwärts über einen Waldweg bis zum Schönfeichtplatz. Von hier führt eine Forststraße am alten Forsthaus vorbei und zum Parkplatz. (Birgit Eder, 14.4.2017)