AfD-Chefin Frauke Petry in der TV-Dokumentation "Nervöse Republik".

Foto: ARD

Wien – 2016 begann der Dokumentarfilmer Stephan Lamby seinen Film Nervöse Republik für den NDR zu drehen. Er befragte Politiker und Journalisten nach "ihrem Kampf um Öffentlichkeit".

Lamby zeigt die Zünfte ein Jahr im Zustand permanenter Aufgeregtheit. In der 90-minütigen Doku wirft er unter anderem die Frage auf, ob nicht Medien es selbst sind, die einer Partei wie der AfD in Relation zum Wählerpotenzial unangemessen viel Aufmerksamkeit zukommen ließen und gerade dadurch deren Erfolg beschleunigten.

Flüchtlinge, Brexit, Terroranschläge prägten das Jahr und trugen zur aufgeheizten Stimmung bei, die in dem Film deutlich wird. Politiker zitieren Hasspostings, die sie erhalten, Lamby filmt, wie sie bei öffentlichen Veranstaltungen beschimpft werden und wie Redaktionen damit umgehen. Was die AfD mache, sei "brandgefährlich" und müsse "bekämpft werden", sagt etwa Kai Diekmann, 2016 noch Chef der Bild-Gruppe. AfD-Chefin Frauke Petry: "Mit Presseberichten, die den Tatsachen nicht entsprechen, sind wir häufig konfrontiert." Am Ende des Jahres der Anschlag in Berlin. Die Fronten sind verhärtet. (prie, 18.4.2017)