Die Einnahmen legten zwar zu, Anleger sind aber dennoch enttäuscht.

Foto: apa/Britta Pedersen

Berlin – Europas größter Online-Modehändler Zalando ist mit einem deutlichen Umsatzplus ins Jahr gestartet. Die Einnahmen stiegen im ersten Quartal (Jänner bis März) zum Vorjahreszeitraum zwischen 22 und 24 Prozent auf 971 bis 987 Mio. Euro, wie das Berliner Unternehmen am Mittwoch nach vorläufigen Berechnungen mitteilte.

Vor einem Jahr hatte es noch ein Wachstum von 24 Prozent gegeben, im vorangegangenen Quartal von 26 Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag zu Jahresbeginn zwischen zehn und 30 Mio. Euro, was einer Marge von 1,0 bis 3,0 Prozent entspricht. Da Analysten hier drei Prozent vorhergesagt hatten, fiel der Aktienkurs um mehr als fünf Prozent. Für das Gesamtjahr strebt Zalando unverändert einen Wert von fünf bis sechs Prozent an. "Das erste Quartal ist auf der Margenseite natürlich immer sehr schwierig, weil wir da den Winterschlussverkauf haben", sagte Zalandos Co-Vorstandschef Rubin Ritter. Mit großen Preisnachlässen versuchen die Händler, ihre Winterware loszuschlagen und die Lager zu räumen. "Aber natürlich sind es auch Investitionen, die auf die Marge erst einmal kurzfristig drücken, bevor sie sich dann langfristig auszahlen."

2.000 neue Arbeitsplätze

Zalando bekräftigte das Ziel, den Umsatz heuer zwischen 20 und 25 Prozent zu steigern. Außerdem wird weiter eine Ebit-Marge von fünf bis sechs Prozent angestrebt. "Wir konzentrieren uns auf unsere langfristigen Ziele und bauen gleichzeitig unser Geschäft mit hohem Tempo aus", so Ritter weiter. Zalando will heuer 200 Mio. Euro für Investitionen in die Hand nehmen – rund zehn Prozent mehr als 2016.

Genauere Zahlen für das erste Quartal sollen am 9. Mai veröffentlicht werden. Das 2008 in Berlin gegründete Unternehmen verkauft online etwa 1.500 Marken in 15 Ländern. In diesem Jahr will es erneut 2.000 Arbeitsplätze schaffen, davon die Hälfte in Berlin. Damit würde die Zahl der Mitarbeiter auf insgesamt 14.000 steigen. (APA/Reuters, 19.4.2017)