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Ai Weiwei macht in Hongkong gerade keine guten Erfahrungen.

Foto: Reuters

Ai Weiwei legt sich mit der britischen Großbank HSBC an. Das Institut habe dem regimekritischen Künstler die Eröffnung eines Kontos in Hongkong verweigert, gab der Chinese am Mittwoch bekannt. Er vermutet politische Gründe für die Verweigerung der Kundenbeziehung durch die in Asien führende Bank.

Die für das Konto notwendigen Unterlagen und Dokumente seien von ihm jedenfalls korrekt und vollständig unterbreitet worden, was HSBC auch bestätigt habe. "Es ist kaum vorstellbar, dass nicht politische Gründe dafür ausschlaggebend sind", erklärte Ai Weiwei gegenüber Reuters.

Die Bank sagte, sie könne den Fall konkret aus Vertraulichkeitsgründen nicht kommentieren. Allerdings werde ausgeschlossen, dass Kunden wegen ihrer individuellen politischen Haltung abgelehnt würden.

Die Angelegenheit gilt als heikel, weil die Abhängigkeit Hongkongs von China immer wieder Proteste der Bevölkerung auslöst. Bei der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 waren direkte Wahlen in in der Sonderverwaltungszone in Aussicht gestellt worden. Stattdessen wird die Regierung von einem chinafreundlichen Wahlkomitee eingesetzt. Vor zweieinhalb Jahren war es deshalb zur sogenannten Regenschirmrevolte gekommen, bei der die Großstadt tagelang lahmgelegt wurde. (red, 19.4.2017)