Aus und vorbei: Judd Trump verliert ...

Foto: Imago/Xinhua

... gegen Turniersenior Rory McLeod.

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Sheffield – Man spricht von einer der größten Erstrundenüberraschungen in der Geschichte der Snooker-Weltmeisterschaft: Judd Trump, gemeinsam mit Titelverteidiger Mark Selby Topfavorit auf den diesjährigen WM-Titel, ist ausgeschieden. Er verlor sein Erstrundenmatch gegen den 46-jährigen Turniersenior Rory McLeod mit 8-10 nach Frames.

Dem Vernehmen nach laborierte Trump während der Partie an einer Schulterverletzung, was eine Erklärung für sein überraschend schwaches und fehleranfälliges Spiel in beiden Sessions wäre. Trump hatte zu Beginn des Matches bereits 4-0 geführt, bevor McLeod fünf Frames in Folge zur 5-4-Führung holte. In der zweiten Session versuchte der 27-Jährige aus Bristol verzweifelt dagegenzuhalten, Trumps niedrige Lochquote machte seine Bemühungen jedoch immer wieder zunichte.

In einer zerfahrenen Partie, in der auch McLeods Spiel nicht zu begeistern vermochte, hatte sich die Nummer 54 der Weltrangliste gegen die Nummer zwei einen 9-7-Vorsprung erarbeitet, als die Session wegen Überlänge abgebrochen werden musste. Nach der Wiederaufnahme gewann Trump noch einen Frame zum 8-9, musste dann aber das 8-10 und damit seine Niederlage quittieren. "Das ist der beste Sieg meiner Karriere", sagte McLeod danach, der nun im Achtelfinale auf Stephen Maguire trifft.

Auch Carter strauchelt

Mit Ali Carter musste sich am Mittwoch ein weiterer Star frühzeitig aus dem Crucible Theatre verabschieden. "The Captain" konnte den 3-6-Rückstand aus Session eins gegen einen taktisch stark agierenden Graeme Dott letztlich nicht aufholen und unterlag mit 7-10. Carter haderte danach mit vergebenen Chancen im ersten Teil der Partie, erkannte aber auch die große Qualität seines routinierten Gegners an, der im Crucible Theatre immer sein bestes Snooker abzurufen scheint – Dott stand immerhin schon dreimal in einem WM-Finale.

Und noch ein dritter der Papierform nach favorisierter Spieler muss schon nach der ersten Runde die Koffer packen: In einem englisch-chinesischen Duell gelang es Ryan Day nie, zu seinem Spiel zu finden, Xiao Guodong dominierte die Begegnung und darf sich nach seinem 10-4-Erfolg auf ein Achtelfinalduell mit Weltmeister Mark Selby freuen.

Robertson und Hawkins stark

Neil Robertson, einziger Australier im Feld, wurde seiner Favoritenrolle gegen den krassen Außenseiter Noppon Saengkham hingegen voll und ganz gerecht. Die 8-1-Führung für den "Thunder from Down Under" könnte Session zwei zu einer eher kurzen Angelegenheit werden lassen.

Auch Barry Hawkins darf sich nach seiner ersten Session im Turnier über eine 7-2-Führung gegen Tom Ford freuen. Hawkins hat somit beste Chancen, das englische Duell für sich zu entscheiden und in Runde zwei dem siegreichen Schotten Graeme Dott gegenüberzutreten.

Am Donnerstag wird die erste Runde abgeschlossen. Um 20 Uhr bestreiten dann Ronnie O’Sullivan und Shaun Murphy die erste Session ihres mit Spannung erwarteten Achtelfinalmatches. (Anatol Vitouch, 20.4.2017)