Chisinau – Als Mittelsmann bei der Geldwäsche von bis zu 20 Milliarden US-Dollar (18,6 Milliarden Euro) aus Russland ist ein Geschäftsmann in der Republik Moldau zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Chisinau sprach den 44-jährigen Veaceslav Platon am Donnerstag schuldig, wie die Agentur Interfax meldete. Platon wies vor Gericht alle Vorwürfe zurück.

Nach Presseberichten war er in zwei große Betrugsfälle verwickelt. Einer davon war der sogenannte Diebstahl des Jahrhunderts in der armen Ex-Sowjetrepublik zwischen Rumänien und der Ukraine. Dabei sollen drei Banken um eine Milliarde Dollar geprellt worden sein.

Im anderen Fall sollen russische Geschäftsleute etwa 20 Milliarden Dollar Schwarzgeld über Banken in Moldau und Lettland gewaschen und gen Westen transferiert haben. Das internationale Recherche-Kollektiv OCCRP (Organized Crime and Corruption Reporting Project) hatte dieses Russische Waschmaschine getaufte Schema 2014 aufgedeckt. Die Anklage hielt Platon für einen der Verantwortlichen in Moldau.

Ende März veröffentlichten die am OCCRP beteiligten Medien eine neue Recherche. Sie zeigten, mit welchen Banken und Luxusgüterfirmen, auch in Deutschland, die Russen mit dem gewaschenen Geld Geschäfte gemacht haben sollen. (APA, 20.4.2017)