Ubuntu GNOME ist mit 17.04 noch eine Alternative, mit 17.10 wird es zum Default-Desktop.

Screenshot: Andreas Proschofsky / STANDARD

Als Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth vor zwei Wochen die Rückkehr zum GNOME-Desktop verkündete, war noch von dem für nächstes Jahr geplanten Ubuntu 18.04 als Zeitpunkt die Rede. Nun geht es aber offenbar deutlich schneller, dies geht aus den aktuellen Plänen der Entwickler hervor, über die Softpedia berichtet.

Startschuss

Demnach soll schon die zweite Alpha für Ubuntu 17.10 den Wechsel auf GNOME vollziehen. Der aktuelle Zeitplan sieht dessen Veröffentlichung für Ende Juli vor.

Aufräumen

Parallel dazu wolle man damit beginnen, all die über die Jahre angesammelten Ubuntu-spezifischen Patches zu entfernen, und die GNOME-Komponenten auf den aktuellsten Stand zu bringen. Sollte sich dabei herausstellen, dass dadurch wichtige Funktionalität verloren geht, so will man diese mithilfe von GNOME-Shell-Erweiterungen ersetzen. Außerdem soll auch gleich der Wechsel auf den X.org-Nachfolger Wayland vollzogen werden, der bereits bei anderen Distributionen wie Fedora als Default-Lösung zum Einsatz kommt.

Offene Fragen

Die aktuellen Diskussionen zeigen aber auch, dass es noch zahlreiche offene Fragen gibt. So ist etwa noch unklar, ob man auch gleich auf den Login-Manager GDM zurückwechselt, der mit GNOME besser integriert ist. Aktuell setzt Ubuntu auf LightDM. Auch die Frage, ob Thunderbird der Default-Mail-Client bleibt, ist noch offen. Hier wäre sowohl ein Wechsel zurück auf den GNOME-Mailer Evolution als auch der komplette Verzicht auf ein solches Programm im Default-Set des Desktops denkbar.

Aardvark

Parallel dazu hat Softwarehersteller Canonical den Codenamen für Ubuntu 17.10 bekanntgegeben. Mit "Artful Aardvark" kehrt man zum Beginn des Alphabets zurück – eine angesichts des Desktopwechsels recht passende Koinzidenz. (Andreas Proschofsky, 21.4.2017)