Alexis Tsipras glaubt fest daran, dass Griechenland noch unter seiner Regierung die von den Geldgebern streng überwachten Sparprogramme verlassen wird.

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Athen – Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sieht die überraschend guten Haushaltszahlen seiner Regierung als klares Signal an die internationale Gemeinschaft. Man habe Europa sprachlos gelassen und Kritiker Lügen gestraft, sagte er griechischen Sonntagszeitungen. "Meine persönliche Wette ist, dass diese Regierung das Land aus den Sparprogrammen führen wird."

Das Ergebnis des Jahres 2016 habe die Kritik des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) außer Gefecht gesetzt, sagte Tsipras weiter. Seine Regierung ließe sich nun an Taten messen.

Das hoch verschuldete Griechenland hat nach aktuellen Angaben seines Statistikamtes im vergangenen Jahr einen Primärüberschuss von 3,9 Prozent der Wirtschaftsleistung erzielt. Bei diesem Haushaltssaldo werden die Kosten für den Schuldendienst herausgerechnet. Die 3,9 Prozent liegen über den Vorgaben der internationalen Geldgeber von 0,5 Prozent. Sowohl in Griechenland als auch international wird das gute Ergebnis jedoch auch kritisch gesehen. So will etwa der IWF die Zahlen nicht überbewerten, weil auch Folge von Einmalmaßnahmen seien; in Griechenland heißt es zudem, die Regierung habe inländische Schulden noch nicht beglichen und stehe deshalb besser da. (APA, 23.4.2017)