Andy Warhol war, also wie sagt man ... eine "Pop-Art-Ikone". Und im Jahr 1968 sagte er: "In Zukunft wird jeder für 15 Minuten weltberühmt sein."

Damit waren die Konzepte "Aufmerksamkeitsökonomie" und "Jemand ist berühmt dafür, berühmt zu sein" geboren. Und sie haben sich durchgesetzt.

Donald Trump wurde letztlich US-Präsident, weil er schon lange Zeit berühmt dafür war, berühmt zu sein. In wesentlich kleinerem, austroadäquatem Maßstab sind die sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten Frank Stronach und Irmgard Griss aus einer gewissen Bekanntheit heraus (die durchaus auch auf Leistung basierte) in die Politik eingestiegen. Sie waren/sind keine üblichen Politiker, das wurde (anfangs) als erfrischend und irgendwie zukunftsträchtig empfunden. Der eine hat sich jetzt eher aufs Altenteil zurückgezogen, die andere versucht sich mit einer TV-Reality-Show.

Es gibt aber Nachwuchs. Die "Waxing-Lady", eine junge Unternehmerin im Bereich "körperliche Optimierung", ist durch ihren Widerstand gegen schikanöse Behördenauflagen bekannt geworden. Nun soll sie politisch tätig werden, wohl in der ÖVP (eventuell auch bei den Neos).

Sosehr die Politik jemanden bräuchte, der sich für von der Bürokratie karniefelte Selbstständige einsetzt – da muss man vorsichtig sein. Die Politik ist kein Wellnessinstitut, und die 15 Minuten Berühmtheit sind bald aufgebraucht. (Hans Rauscher, 24.4.2017)