Das komplette Aus für Ubuntu Phone kommt schneller als erwartet

Grafik: Canonical

Als Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth Anfang 2013 den Einstieg ins Smartphone-Geschäft verkündete, gab er sich noch siegesgewiss. Mit "Ubuntu for Phones" werde man eine ernsthafte Konkurrenz zu Android und iOS aufbauen, immerhin brauche der Markt dringend eine weitere Option. Eine Einschätzung, die auch von Hardwareherstellern und Mobilfunkanbietern immer wieder zu hören ist, hinter Ubuntu Phone wollte man sich aber trotzdem nicht so recht stellen. Und so musste Shuttleworth vor einigen Wochen das Ende der Smartphone-Ambitionen beim Softwarehersteller Canonical verkünden.

Aus und vorbei

Dieses Ende kommt nun aber schneller als es viele erwartet haben. Bereits mit Ende Juni 2017 wolle man die Arbeiten an Ubuntu Phone komplett einstellen, bestätigt Canonical gegenüber Networkworld. Nach diesem Zeitpunkt werde es also keinerlei Updates mehr geben, selbst kritische Sicherheitslücken sollen dann nicht mehr bereinigt werden.

App Store

Parallel dazu soll die Aufnahme von Apps in den Ubuntu Phone App Store eingestellt werden. Zudem müssen Bezahl-Apps zu diesem Zeitpunkt den Store verlassen oder auf kostenlose Verfügbarkeit wechseln. Mit Ende des Jahres soll der App Store dann komplett aufgelassen werden.

Abruptes Ende

Für die verbliebenen User von Ubuntu Phone bedeutet dies, dass sie sich schnell nach Alternativen umsehen sollten. Immerhin hat die Canonical-Entscheidung zur Folge, dass bereits in wenigen Wochen jeglicher Support für ihr Gerät endet. Während es an sich verständlich ist, dass Canonical hier möglichst schnell einen Schlussstrich ziehen will, bleibt doch die Frage, welches Signal man damit Usern der anderen Eigen-Produkte sendet. Ein komplette Support-Einstellung innerhalb von weniger als drei Monaten nach dem Strategiewechsel scheint jedenfalls rekordverdächtig kurz. (Andreas Proschofsky, 25.4.2017)