In Krakau baut die Warimpex das "Chopin Office".

Visualisierung: Warimpex

"Wir sind in der glücklichen Lage für das Jahr 2017 wieder eine Dividende zahlen zu können", kündigte Franz Jurkowitsch, Chef des Projektentwicklers Warimpex am Mittwoch an. "In den vergangenen Jahren haben dem die diversen politischen und wirtschaftliche Krisen sowie die Rubelabwertung einen Strich durch die Rechnung gemacht", so Jurkowitsch vor Journalisten. Durch eine Verbesserung der Kapitalstruktur soll auch in den Folgejahren an die Aktionäre ausbezahlt werden.

Im Vorjahr hat die Gesellschaft nach einem Minus von 42,3 Millionen Euro in 2015 das Ergebnis auf plus 22,9, Millionen Euro gedreht. Ermöglicht wurde das u.a. durch den Verkauf von Hotel- und Büroimmobilien. Warimpex hat derzeit etwa zehn Millionen Euro an Bankverbindlichkleiten, die vorzeitig zurückgezahlt werden sollen. Ebenso die 50 Millionen Euro an Anleihen – jene mit hohen Zinsen, vor allem in Polen, will die Gesellschaft vorzeitig tilgen. An liquiden Mitteln für Investitionen würden dann immer noch rund 20 Millionen Euro übrig bleiben. Dazu kämen noch laufende Einnahmen, betonte Vorstandskollege Georg Folian.

Der Einbruch und die Erholung im Hotelgeschäft durch die Finanzkrise zeigt sich laut Folian etwa an der Entwicklung der jährlichen Nettogewinne je verfügbarem Zimmer. Dieser belief sich 2006 noch auf 12.131 Euro und halbiert sich bis 2009 auf 5853 Euro. Bis 2016 erholte er sich wieder auf 9109 Euro.

Immobilienvermögen

Nach dem Bilanzstichtag hat Warimpex den Teilverkauf des Hotelportfolios an den thailändischen Investor U City Public Company Limited (U City) unterschrieben. Dieser umfasst acht Hotelbeteiligungen, die rund 50 Prozent des gesamten Immobilienvermögens von Warimpex ausmachen und einem Immobilienwert von zirka 180 Millionen Euro entsprechen. Der Ergebnisbeitrag vor Steuern werde rund 25 Millionen Euro betragen. "Wir holen jetzt das nach, was wir nach Lehman nicht machen konnten", sagte Jurkowitsch. Nun gebe es wieder Chancen, zu vernünftigen Preisen verkaufen zu können. Der Abschluss der Transaktion soll heuer im Sommer erfolgen. Das Geschäftsfeld Hotellerie werde man aber nicht verlassen, betonte Folian. Diese werde als Investmentklasse immer mehr anerkannt.

Die Transaktionsmärkte in Zentral- und Osteuropa (CEE) hätten seit 2015 wieder an Attraktivität gewonnen. Das konnte Warimpex nicht nur für den Portfolioverkauf an U City, sondern für weitere Immobilienverkäufe auch im Berichtsjahr 2016 nutzen: So wurde im Juni der 50 Prozent-Anteil an der Büroimmobilie Parkur Tower in Warschau an den Joint-Venture Partner verkauft und das Dioszegi Bürogebäude in Budapest veräußert. Ebenfalls im Oktober folgte der Verkauf des angelo Hotels in Prag.

Development

Bei der Immobilienentwicklung konzentriert sich Warimpex aktuell stark auf Polen: Für das Ogrodowa Office – ein Bürogebäude mit rund 26.000 m² in Łódź – wurde im April die Baugenehmigung erteilt. Der Spatenstich für die Bauarbeiten folgte im Dezember. Aktuell laufen Verhandlungen über die Vermietung. Eine zweite Baugenehmigung hat Warimpex im Juli für das Mogilska Office mit rund 12.000 m² in Krakau erhalten. Hier ist Warimpex mit einem Ankermieter in Verhandlung, der Start der Bauarbeiten wird in Kürze erwartet.

Ebenfalls in Krakau schreiten die Planungsarbeiten für ein weiteres Büroprojekt voran. Neben dem Hotel Chopin soll ein Bürogebäude mit rund 21.000 m² entstehen. In der Airportcity St. Petersburg neigen sich die Bauarbeiten für ein Multifunktionsgebäude mit Stellplätzen für rund 450 Fahrzeuge sowie Büro- und Archivflächen mit rund 6000 m² dem Ende zu und sollen Mitte 2017 abgeschlossen sein. Das gesamte Gebäude ist bereits voll vermietet. In Budapest befindet sich ein Grundstück im Besitz von Warimpex, auf dem ein Hotel mit angrenzenden Wohnungen errichtet werden soll. Die Planung läuft, die Baugenehmigung wurde im Jänner 2017 erteilt. (cr, 26.4.2017)