Das Jiu-Jitsu-Duo Mirneta und Mirnesa Becirovic.

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Wien – In Österreichs Team für die 10. World Games vom 20. bis 30. Juli in Wroclaw (Breslau) werden rund 45 Aktive erwartet. Die meisten Qualifikationen für diese größte Multisport-Veranstaltung in nicht-olympischen Sportarten und Bewerben sind abgeschlossen, einige laufen im Frühjahr aus. Die vergangene World-Games-Auflage 2013 in Cali/Kolumbien hat Österreichs Aufgebot sechs Medaillen gebracht.

Das Jiu-Jitsu-Duo Mirnesa und Mirneta Becirovic als damals einzige rot-weiß-rote Goldmedaillengewinnerinnen ist in Polen wieder dabei. "Wir sind seit damals unbesiegt", ließ Mirnesa am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in einem Wiener Hotel wissen. "Unsere härtesten Konkurrenten werden aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz kommen." Kampfsport bildet neben Artistik und Tanzsport, Ballsport, Präzisionssport, Kraftsport und Trendsport eine von sechs World-Games-Sparten.

Verschiedenste Sportarten

In den Ballsportarten sind Österreichs Faustballer Stammgäste in den Medaillenrängen. 2001 und 2005 gab es bei den World Games Gold, 2013 Bronze. Außer Chile bezeichnete Nationalcoach Martin Weiß alle anderen Teams im Sechser-Turnier als Medaillenrivalen. "Wir sind gerade im Aufbau einer Mannschaft, bei den World Games werde ich mit einem eher jüngeren Team antreten", erklärte der Trainer.

Der Tanzsport ist unter den insgesamt 222 Medaillenentscheidungen bzw. rund 4.000 Teilnehmern stark vertreten. Österreich stellt Paare u.a. im Standard, Salsa und Rock'n Roll. Die von Aria Siami angeführte Delegation wird auch Athleten aus dem Billard, Bogensport, Boules Sports, Flugsport, Indoor-Rudern, Karate, Kickboxen, Klettern, Orientierungslauf, Inline-Skaten, Wasserski und der Rhythmischen Gymnastik umfassen.

In den schon bisherigen Olympia-Sportarten Bogenschießen und Rhythmische Gymnastik kommen mit dem Feld-Bewerb bzw. den Geräte-Finali andere Bewerbe zur Austragung als im Zeichen der Fünf Ringe. "Wir müssen bergauf und bergab schießen, es geht auch auf unterschiedliche Distanzen", erklärte Bogenschützin Laurence Baldauff. Für Gymnastin Nicol Ruprecht werden sich in Wroclaw gleich mehrere Chancen bieten. "Wenn einmal was misslingt, hat es auf die anderen Geräte keine Auswirkung", erläuterte die Tirolerin.

BSO erstmals involviert

Für die Sportkletterinnen Jessica Pilz und Magdalena Röck haben die World Games trotz der Olympia-Premiere ihrer Sportart 2020 in Tokio einen hohen Stellenwert. "Es kommen unsere Bewerbe einzeln zur Austragung, daher ist es ein sehr wichtiger Wettkampf für uns", erklärte Röck. Bei Olympia steht der Kombinationsbewerb auf dem Programm. Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger und die WM-Bronze-Gewinnerin Bettina Plank zählen zum Favoritenkreis, für ihre Sportart wird es der World-Games-Abschied.

Die Entsendung und Betreuung des österreichischen Teams wird heuer erstmals durch die Bundes-Sportorganisation (BSO) übernommen. BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer wollte keine Medaillenprognose abgeben. "Auch ein vierter Platz ist positiv. Die Zahl Null bei den Medaillen akzeptieren wir aber nicht", meinte er. Das österreichische Team wird am 10. Juli im Haus des Sports von Bundespräsident Alexander van der Bellen und Sportminister Hans Peter Doskozil verabschiedet werden. (APA, 26.4.2017)