Eine Rückkehr mit Küsschen.

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Stuttgart – In schwarzer Lederjacke und mit Dutt-Frisur erschien Maria Scharapowa etwas verspätet zur Pressekonferenz nach ihrem Comeback. Das Separee der Porsche-Arena in Stuttgart war zum Bersten voll. Das Comeback der Russin nach 15-monatiger Dopingsperre wegen Meldonium-Missbrauchs war geglückt. Sie besiegte nicht nur die Italienerin Roberta Vinci 7:5, 6:3, im Achtelfinale hatte sie auch mit ihrer Landsfrau Jekaterina Makarowa bei einem 7:5,6:1-Sieg keine Mühe.

Die Fragen der Journalisten fielen jedenfalls nicht nur wohlwollend aus. Ob sie nun netter zu ihren Kolleginnen sein würde, wurde sie etwa gefragt. Die Antwort: "Was würde es ändern?" Die 30-Jährige zählt nicht zu den Beliebtesten auf der Tour. Die Slowakin Dominika Cibulkova etwa hatte sie als "kühl und arrogant" beschrieben.

Scharapowa sagt: "Ich mache meinen Job, bin immer nur kurz in der Umkleidekabine und gehe dann wieder. Ich habe viele Freunde zu Hause und überall auf der Welt." Die Kanadierin Eugenie Bouchard hatte die ehemalige Weltranglistenerste sogar als "Betrügerin" bezeichnet, die "nie wieder" spielen dürfe. Scharapowa: "Aussagen, Artikel – darauf kommt es im Leben nicht an."

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Die Russin hat die Auszeit genutzt. "Ich habe studiert, mein Geschäft weiterentwickelt, Freundschaften gepflegt." Sie betreibt die Süßwarenlinie Sugarpova. In ihrer Wahlheimat Los Angeles machte sie Yoga und jede Menge Dauerläufe. "Seit Jänner habe ich wirklich hart trainiert." Beim Sieg gegen Vinci war Scharapowas Beinarbeit überzeugend.

"Ich habe dieses Gefühl vermisst, auf dem Platz Lösungen zu finden", sagte sie. Ob sie für die French Open Ende Mai eine Wildcard erhält, ist noch offen. "Ich wäre auch darauf vorbereitet, bei den Juniorinnen zu spielen, wenn ich müsste", sagte sie und zog im Blitzlichtgewitter von dannen. (sid, rie, 27.4.2017)