Österreichs Eishockey-Cracks verbreiten Glanz im Kiewer Sportpalast.

Foto: apa/fohringer

Headcoach Roger Bader (mit seinem Co Markus Peintner, links) hat alles richtig gemacht.

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Kiew – Österreichs Eishockey-Nationalteam hat nach zwei Jahren Zweitklassigkeit die Rückkehr unter die besten 16 Mannschaften der Welt geschafft. Und wie: Die Österreicher deklassierten am Freitag bei der WM der Division 1A in Kiew im abschließenden Spiel Polen mit 11:0 (3:0, 4:0, 4:0) und fixierten damit als Turniersieger den Aufstieg in die A-WM 2018 in Dänemark. Zweiter Aufsteiger ist Südkorea, das Absteiger Ukraine nach Penaltyschießen mit 2:1 bezwang.

Österreich unter der Leitung des Schweizer Headcoaches Roger Bader war als Tabellenführer in den Schlusstag gegangen und machte mit den Polen kurzen Prozess. Nach 10:02 Minuten war die Auswahl von Bader durch Tore von Martin Ulmer (2.), Brian Lebler (8.) und Fabio Hofer (11.) bereits mit 3:0 vorangelegen und feierte schließlich den höchsten Sieg gegen Polen seit 91 Jahren.

Kapitän Thomas Raffl (Sprunggelenk) und Verteidiger Stefan Ulmer (Finger) bissen sich wie schon am Vortag beim 5:0 gegen Südkorea trotz Schmerzen durch. Stürmer Patrick Spannring musste so wie Verteidiger Layne Viveiros wegen einer Rippenverletzung passen.

Rasch Klarheit

Doch auch dezimiert kamen die Österreicher im Gegensatz zum Vorjahr, als man nicht zuletzt aufgrund eines 0:1 gegen Polen den Aufstieg verspielte, nie in Gefahr. Nach 104 Sekunden erzielte Martin Ulmer mit seinem ersten Turniertor die Führung, die beiden Linz-Stürmer Lebler und Hofer sorgten für einen beruhigenden Vorsprung nach dem ersten Drittel.

Die Polen wechselten in der ersten Pause ihren Torhüter und hatten danach ihre beste Phase. Doch Raffl im Powerplay (29.) und Lukas Haudum (30.) mit einem Doppelpack innerhalb von 31 Sekunden beendeten deren letzten Hoffnungen.

IIHF Worlds 2017

Goal um Goal

Die Österreicher hatten danach leichtes Spiel. Konstantin Komarek steuerte seine Turniertore Nummer drei (36.) und vier (40.) bei und wurde mit vier Toren und fünf Assists zum rot-weiß-roten Topscorer in Kiew. Steve Strong (47.), Haudum (49.) und Lebler (50., 56.) machten das Ergebnis zweistellig. Zuletzt gelang das vor sieben Jahren beim 13:0 gegen Serbien in Tilburg.

Torhüter Bernhard Starkbaum parierte in der 40. Minute einen Penalty von Damian Kapica und feierte schließlich sein drittes Spiel ohne Gegentor hintereinander.

Auszeichungen

Starkbaum und Verteidiger Dominique Heinrich wurden zum besten Torhüter bzw. besten Verteidiger des Turniers gewählt. Starkbaum überzeugte mit einer Fangquote von 97,08 Prozent, Heinrich erzielte zwei Tore und drei Assists und war die Nummer eins in der Plus/Minus-Wertung (bei Toren bzw. Gegentoren auf dem Eis).

Kapitän Raffl wurde darüber hinaus zum MVP (wertvollster Spieler) gekürt. Im Media-All-Star-Team finden sich neben Raffl auch Starkbaum, Heinrich und Komarek. (APA, 28.4.2017)

Eishockey-WM der Division 1A in Kiew:
Polen – Österreich 0:11 (0:3, 0:4, 0:4). Kiew, Sportpalast, 1.500.

Tore: M. Ulmer (2.), Lebler (8., 50., 56.), Hofer (11.), Raffl (29./PP), Haudum (30., 49.), Komarek (36., 40.), Strong (47.). Strafminuten: 6 bzw. 6.

Österreich: Starkbaum – S. Ulmer, Kirchschläger; Schumnig, Heinrich; Schlacher, Strong; Duller – Ganahl, Hundertpfund, Lebler; Hofer, Komarek, Th. Raffl; Woger, Rauchenwald, Haudum; M. Ulmer, Obrist

Es fehlten: Viveiros, Spannring (beide Rippenverletzung)