Der Eingang zum denkmalgeschützten Barockhaus.

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Die Häuserzeile steht unter Ensembleschutz.

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Wien – Unter den Mietern des denkmalgeschützten Barockhauses in der Schwertgasse 3 in der Wiener Innenstadt macht sich vorsichtige Freude breit: Wie der STANDARD am Donnerstag erfuhr, hat das Bundesdenkmalamt die Umbaupläne des Hauseigentümers in einem Bescheid abgelehnt. Das wird im Büro von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) bestätigt.

Das Bundesdenkmalamt selbst beruft sich auf den Datenschutz und nennt keine Details zum Inhalt des Bescheids – nur so viel: Er wurde am 12. April erlassen und ist noch nicht rechtskräftig. Bis dato sei kein Rechtsmittel gegen den Bescheid eingebracht worden, die Frist läuft bis Mitte nächster Woche.

Dem Bescheid gehen jahrelange Proteste der Mieter voraus, die dem Eigentümer des über 300 Jahren alten Hauses mit Elementen aus Barock, Gotik und Renaissance, das auch unter Ensembleschutz steht, die "Zerstörung für kurzfristigen Profit" vorwerfen. Das Bundesdenkmalamt stand in der Kritik, das Projekt "durchbringen" zu wollen. Auch die Unesco zeigte Interesse an dem Fall.

Drozda beauftragte Gutachten

Ende vergangenen Jahres schaltete sich schließlich Kulturminister Drozda ein: Er beauftragte ein externes Gutachten und wies das Bundesdenkmalamt an, sich "selbstverständlich an das Ergebnis zu halten".

Der deutsche Gutachter kam dann zu dem Schluss, dass das Projekt nicht bewilligungsfähig sei. Die Pläne sehen unter anderem einen Umbau des im Original erhaltenen Dachstuhls vor. Der Gutachter konstatierte, dass dieser "unverfälscht erhalten bleiben" müsse. Überhaupt sei die "unveränderte" Erhaltung des Denkmals dem Eigentümer "zumutbar" und liege wegen der geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Bedeutung des Hauses "Zu den sieben Schwertern" im öffentlichen Interesse. (Christa Minkin, 5.5.2017)