Umarmen, dann Finale spielen.

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In der zweiten Halbzeit ging es ruppiger zur Sache.

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Verdienter Buhmann war Monacos Verteidiger Kamil Glik. Er leistete sich gegen Gonzalo Higuain ein Foul der kriminellen Art und holzte auch sonst ungestraft durch die Gegend.

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Turin – Juventus Turin darf nach zwei Jahren Pause wieder vom Triumph in der Champions League träumen. Die Bianconeri um Startorhüter Gianluigi Buffon ließen im Halbfinalrückspiel gegen AS Monaco am Dienstagabend keine Zweifel am Aufsteiger. 2:1 (2:0) siegte Juventus, das bereits vor einer Woche im Fürstentum mit 2:0 vorgelegt hatte, verdientermaßen.

Treffer von Mario Mandzukic (33.) und Dani Alves (44.) sorgten nach der ersten Spielhälfte für klare Verhältnisse. Kylian Mbappe (69.) gelang nur noch Ergebniskosmetik. Es war immerhin Juventus' erster Gegentreffer in der K.-o.-Phase. Im Endspiel am 3. Juni in Cardiff trifft Juventus auf den Sieger aus Real Madrid gegen Atletico Madrid. Nach dem 3:0 für Titelverteidiger Real im ersten Duell sollte das Rückspiel am Mittwoch zur Formsache werden.

Forsches Monaco, trockenes Juventus

Italiens 39-jähriger Nationalkeeper Buffon darf nach Finalniederlagen 2003 (gegen Milan) und 2015 (gegen Barcelona) weiter auf sein letztes großes Ziel als Aktiver hoffen. Monaco begann mit dem Mut der Verzweiflung zwar forsch, offenbarte in der Rückwärtsbewegung aber zu große Lücken. Juventus, das früh Mittelfeldmann Sami Khedira mit einer Muskelblessur verloren hatte, nutzte diese gnadenlos aus.

Mandzukic scheiterte zunächst im innerkroatischen Duell an der Hand von Monacos Schlussmann Danijel Subasic. Acht Minuten später war Monacos Rückhalt aber geschlagen. Nach einem Auswurf von Buffon ging es schnell über das gesamte Spielfeld, Alves bediente per Flanke Mandzukic, der den Ball im zweiten Versuch unter die Latte drosch.

Italiens vor dem sechsten nationalen Meistertitel in Folge stehender Serienchampion blieb danach unantastbar. Paulo Dybala scheiterte noch an Subasic, ehe der erneut stark spielende Alves Sekunden später die endgültige Entscheidung fixierte. Nach einem Eckball und Faustabwehr von Subasic traf der Brasilianer volley aus rund 18 Metern zum 2:0.

Ruppig

Monaco musste zur Pause zur Kenntnis nehmen, dass jugendlicher Elan zu wenig gegen routinierte Hausherren war. Mbappe bereitete Juves Abwehr zwar Probleme, bei seiner vorerst auffälligsten Szene – einem Schuss an die Innenstange (5.) – stand der 18-Jährige aber im Abseits. Juventus' Torsperre hielt auch, da Giorgio Chiellini bei einer Rettungstat in extremis den Ball am eigenen Gehäuse vorbeilenkte (42.).

Nach Seitenwechsel konnte es sich Juventus-Trainer Massimiliano Allegri erlauben, den angeschlagenen Dybala vom Feld zu holen. Das Spiel plätscherte dahin, ehe sich Monaco doch belohnte. Mbappe, der kurz davor am Schienbein von Buffon gescheitert war, traf mit seinem sechsten Tor in der K.-o.-Phase aus kurzer Distanz. Buffon war nach 689 Champions-League-Minuten wieder geschlagen.

Die Partie wurde plötzlich hitzig, Monacos Kamil Glik trat Gonzalo Higuain vom Referee ungeahndet am Knie. Nach einigen Minuten hatte Juve das Aufbäumen des Gegners aber wieder unter Kontrolle und könnte in Cardiff nach 1985 und 1996 zum dritten Mal die höchste Trophäe im europäischen Klubfußball holen. (APA, 9.5.2017)

Champions League, Halbfinal-Rückspiel, Dienstag

Juventus Turin – AS Monaco 2:1 (2:0)
Juventus Stadium, 40.000 Zuschauer, SR Kuipers (NED)

Torfolge:
1:0 (33.) Mandzukic
2:0 (44.) Alves
2:1 (69.) Mbappe

Juventus: Buffon – Barzagli (85. Benatia), Bonucci, Chiellini – Alves, Pjanic, Khedira (10. Marchisio), Alex Sandro – Dybala (54. Cuadrado), Mandzukic – Higuain

Monaco: Subasic – Raggi, Glik, Jemerson – Sidibe, Moutinho, Bakayoko (78. Germain), Mendy (54. Fabinho) – Silva (69. Lemar) – Falcao, Mbappe

Gelbe Karten: Bonucci, Mandzukic bzw. Falcao, Mendy

Hinspiel 2:0, Juventus im Finale am 3. Juni in Cardiff gegen den Sieger aus Real Madrid – Atletico Madrid (Hinspiel 3:0, Rückspiel am Mittwoch)