Berlin – Mit Razzien in mehreren deutschen Bundesländern ist die Bundesanwaltschaft am Mittwoch gegen drei mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) vorgegangen. Durchsuchungen von Wohnungen und anderer Räumlichkeiten hätten in Bayern, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt stattgefunden, sagte ein Sprecher in Karlsruhe.

Zwei der Personen werde eine Mitgliedschaft im IS und der dritten die Unterstützung des IS zur Last gelegt. Darüber hinaus werde gegen zwei Beschuldigte wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Festnahmen erfolgten den Angaben der Bundesanwaltschaft zufolge nicht.

An den Razzien waren Beamte der Landeskriminalämter in Bayern, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie des Polizeipräsidiums Oberpfalz beteiligt. Ein Polizeisprecher in Leipzig bestätigte, dass am frühen Morgen in der Stadt in Amtshilfe für die Bundesanwaltschaft mehrere Objekte durchsucht worden seien.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere sagte, die Razzien zeigten, dass die Sicherheitsbehörden gerade auch in letzter Zeit "im Bereich des internationalen Terrorismus entschlossen zugreifen".

Am vergangenen Donnerstag war in Wachau bei Leipzig ein 29-jähriger Syrer verhaftet worden. Diesem wird vorgeworfen, im Syrien-Krieg für die Terrorgruppen "Islamischer Staat" und Jabhat al-Nusra gekämpft zu haben. Bei Raqqa soll er eine Nusra-Einheit befehligt haben und später zum IS übergelaufen sein. (red, APA, 10.5.2017)