Ein erster Blick auf das Windows 10 "Fall Creators Update"

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Während der erste Tag der Microsoft Build mit relativ moderaten Neuerungen auskam, hat sich der Softwarehersteller für die zweite Keynote seiner Entwicklerkonferenz die großen Brocken aufbehalten. So wurde die nächste Generation von Windows 10 offiziell enthüllt.

Fluent Design

Das Windows 10 "Fall Creators Update" verspricht Microsoft-Usern wieder einige neue Funktionen. Die sichtbarste davon war schon vor einigen Monaten durchgesickert: Unter dem Namen Project Neon arbeitet der Softwarehersteller an einem neuen Design für Windows 10. Mittlerweile heißt das Ganze "Fluent Design System", das Ziel ist aber das gleiche geblieben: Windows einen moderneren Look zu verpassen.

Windows
Grafik: Microsoft

Passend dazu hat Microsoft begonnen, einige der eigenen Apps auf den neuen Stil zu portieren, und natürlich hofft das Unternehmen, dass Dritthersteller diesem Vorbild folgen. Immerhin handelt es sich dabei nicht bloß um eine simplen neuen Look, sondern ein komplettes Design-System, ähnlich wie etwa das von Google favorisierte Material Design.

Microsoft hofft damit also auch mehr UI-Konsistenz unter Windows zu etablieren. Gleichzeitig betont das Unternehmen aber, dass es einige Zeit dauern wird, bis wirklich alle der eigenen Programme diesen Prinzipien zufolge neu gestaltet wurden.

Clipboard

Zu den neuen Funktionen gehört ein "Cloud-getriebenes" Clipboard-Feature, das an Dienste wie Pushbullet erinnert, also für den einfachen Austausch von Text, Bildern und anderen Informationen zwischen mehreren Geräten gedacht ist. Das Ganze soll dabei mit Windows, iOS und Android zusammenarbeiten, wie Microsofts Joe Belfiore betont.

Microsofts Joe Belfiore bei der Vorstellung des "Fall Creators Update"
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Fortsetzen

Die "Timeline" soll die Produktivität unter Windows 10 weiter steigern. So merkt sich das System, welche Apps und Workspaces genutzt wurden, und lässt das Fortsetzen früherer Sitzungen zu. Das Ganze funktioniert im Zusammenspiel mit "Pick Up" geräteübergreifend – und zwar auch auf anderen Plattformen. So hofft Microsoft, dass Android- und iOS-Entwickler künftig dieses Feature unterstützen, um einen nahtlosen Übergang zwischen Desktop und Smartphone zu bieten. Voraussetzung ist natürlich, dass auf diesen Geräten Cortana installiert ist.

Das neue Timeline-Feature für Windows 10.
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Eine weitere Neuerung gibt es bei der Integration des Cloud-Speichers OneDrive. Künftig soll es dank eines neuen "On-Demand"-Features möglich sein, nur gezielt einzelne Dateien zu besorgen anstatt sämtliche Inhalte zu synchronisieren, was vor allem Festplattenplatz sparen soll.

Ausblick

Zu dem begrenzt originellen Namen "Fall Creators Update" kommt es übrigens, da Microsoft die kommende Version als eine Fortsetzung des vor wenigen Wochen veröffentlichten "Creators Updates" ansieht. Die stabile Ausgabe der nächsten Windows-10-Generation soll im September veröffentlicht werden. Microsoft betont dabei, dass bis dorthin noch weitere Features hinzukommen sollen.

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Linux

Parallel dazu verkündete Microsoft den Ausbau des Linux-Supports für Windows 10. So soll künftig die Ubuntu-Unterstützung direkt aus dem Windows Store installiert werden, was die Einrichtung erheblich vereinfachen soll. Zudem wird es aber auch möglich sein mit openSUSE und Fedora zwei andere Linux-Varianten unter dem Microsoft-Betriebssystem zu nutzen.

Für Consumer wohl noch wichtiger war eine andere App-Ankündigung: Künftig wird auch Apples iTunes über den Windows Store verfügbar sein. (Andreas Proschofsky, 11.5.2017)