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So kleine Bröckchen würden uns keine Probleme machen – aber da draußen kreisen auch wesentlich größere Trümmer. Auf die gilt es vorbereitet zu sein, sagt Claude Nicollier.

Foto: REUTERS/Denis Balibouse

Genf – Der ehemalige Astronaut Claude Nicollier aus der Schweiz weist darauf hin, dass die Bedrohung durch erdnahe Asteroiden kein Science-Fiction-Szenario ist – irgendwann wird es unweigerlich wieder zum Einschlag eines größeren Brockens kommen. "Das passiert nicht morgen oder in zehn Jahren, aber vielleicht in 50 oder 100. Wir müssen darauf vorbereitet sein", betonte der Professor der ETH Lausanne auf der Jahrestagung des Vereins Association of Space Explorers (ASE) in Genf.

Ein Einschlag würde "bedeutende Schäden von globalem Ausmaß oder jedenfalls an einem Kontinent oder einem großen Land anrichten", sagte Nicollier am Rande der Tagung. Er erwähnte insbesondere Tsunamis im Falle eines Einschlages in einem Ozean als gefährliche Folge.

Man kann was tun

Die gute Nachricht: Laut Meinung des Raumfahrers besteht die Möglichkeit, die Himmelskörper frühzeitig zu entdecken und zu intervenieren. Ihre Flugbahn könne verändert und eine Kollision damit verhindert werden. "Man muss mit einem Raumschiff auf der Oberfläche des Asteroiden landen und dort einen Motor mit Ionen-Antrieb installieren", erklärte Nicollier. Der Motor, der wenig Treibstoff braucht, könnte den Asteroiden im Verlauf von Jahren oder gar Jahrzehnten auf eine neue Flugbahn bringen.

Zum ASE-Jahrestreffen sind zwölf Astronauten nach Genf gereist. Die dreitägige Veranstaltung dauert noch bis Samstag. Der Verein zählt in Europa 49 Mitglieder und 550 weltweit. Zugelassen sind ausschließlich Astronauten, die mindestens einmal die Erde komplett in einem Raumfahrzeug umrundet haben. (APA, red, 12.5.2017)