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Vergleichsweise teurer als in Österreich kommen Urlaube jetzt – erstmals seit 15 Jahren – in den USA, wo aus 100 Euro auf einer Reise 97 Euro werden.

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Wien – In der Türkei, in Ungarn, Kroatien und Slowenien ist der hierzulande verdiente Euro besonders viel wert. Auch in Griechenland, Portugal und Spanien bekommt man für sein Geld vergleichsweise mehr als daheim, geht aus einem neuen Vergleich der Bank Austria hervor. In den USA ist der Urlaubseuro erstmals seit 15 Jahren weniger wert als bei uns.

Im Vereinigten Königreich wiegt Austro-Urlaubsgeld wegen des bevorstehenden EU-Austritts des Landes nochmals mehr als 2016, weil die britische Währung weiter nachgab – der Kaufkraftverlust betrug im Jahresabstand immerhin sieben Prozentpunkte, noch etwas mehr als bezüglich der türkischen Lira. Im Großbritannien sind 100 Urlaubseuro momentan 113 Euro wert, vor einem Jahr waren es 105. Die mit Abstand teuerste Urlaubsdestination blieb die Schweiz, dort schmelzen 100 Urlaubseuro so wie vor einem Jahr auf 62 Euro zusammen. In der Türkei und Ungarn dagegen ist ein mitgebrachter Hunderter 172 beziehunsgweise 170 Euro wert.

Wer sich noch mehr "ersparen" will, sollte Ferien in Rumänien oder Bulgarien machen, dort sind 100 bei uns verdiente Euro umgerechnet 186 beziehungsweise 179 Euro wert, in Polen 161, in Tschechien 157, in Kroatien 142, in der Slowakei 141, in Slowenien 126.

Vergleichsweise teurer als in Österreich kommen Urlaube jetzt – erstmals seit 15 Jahren – in den USA, wo aus 100 Euro auf einer Reise 97 Euro werden, weiterhin auch in Schweden (90 Euro) und Irland (89 Euro). Insgesamt sind Urlaubseuros für Österreicher im Ausland im Sommer 2017 freilich 18 Prozent mehr wert als im Inland, so Bank-Austria-Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer.

Wechselkurse relativ stabil

Gegenüber Sommer 2016 hat sich beim Urlaubseuro nicht viel bewegt, denn in vielen Zielländern der Österreicher war der Preisanstieg ähnlich wie bei uns, und auch die Wechselkurse blieben großteils relativ stabil – beziehungsweise gehören viele Feriendestinationen ohnedies dem Euroraum an. "Der Urlaubseuro kann im Sommer 2017 nicht von einer niedrigeren Inflation als in Österreich profitieren, denn die Preise stiegen in vielen Ländern in den letzten zwölf Monaten ähnlich wie in Österreich", so Bruckbauer.

Allerdings gibt es Ausnahmen wie die Türkei und Großbritannien – aber auch Destinationen in Afrika –, wo vor allem der Wechselkurs den Wert des Urlaubseuro ansteigen ließ. In Nordafrika etwa stieg der Wert des Urlaubseuro für Touristen aus Österreich seit Sommerbeginn 2016 um beachtliche 16 Prozent, dagegen verlor das bei uns verdiente Geld sowohl in Süd-, Mittel- als auch Nordamerika.

Die Ökonomen betonen, dass es sich um Durchschnittswerte handelt, von denen einzelne Regionen (etwa London als Zentralregion) abweichen können. Das ermittelte Preisniveau bezieht sich auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen der einzelnen Ländern – einzelne Produkte, speziell für Touristen könnten davon deutlich abweichen. Zudem sei die Tatsache, dass das Preisniveau einiger Urlaubsländer viel günstiger sei als bei uns, primär durch das hohe Austro-Einkommensniveau bedingt. (APA, 12.5.2017)