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Arjen Robben, Bayerns Erlöser.

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David Alaba versenkte einen Freistoß, da hatte er den Kollegen Thiago allerdings noch nicht huckepack.

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Leipzig – Sehenswertes wurde am vorletzten Spieltag der deutschen Bundesliga in Leipzig geboten: Bayern München rang das gastgebende Team von RasenBallsport mit 5:4 nieder, den Siegestreffer erzielte Arjen Robben in der fünften Minute der Nachspielzeit. Leipzig hatte zwischenzeitlich bereits 3:1 und 4:2 geführt. Am Ende jedoch gelang dem Meister der zweite Saisonsieg gegen den Aufsteiger.

Als zweiter Absteiger nach Darmstadt steht Ingolstadt fest. Der Arbeitgeber von Markus Suttner und Lukas Hinterseer kam in Freiburg zwar zu einem 1:1, da aber auch der Hamburger SV bei Schalke 1:1 spielte, ist der Relegationsplatz für die Bayern außer Reichweite. Der Führungstreffer der Schalker ging auf das Konto von Guido Burgstaller, der sein bereits neuntes Saisontor erzielte.

Hoffenheim zog durch ein ebenfalls nicht unspektakuläres 5:3 (3:0) bei Werder Bremen nach Punkten mit Borussia Dortmund (1:1 in Augsburg) beim Kampf um einen direkten Champions-League-Platz gleich. Die Tordifferenz spricht allerdings noch für den BVB.

Sabitzer und Alaba scoren

Die Treffer für Leipzig, das Platz zwei trotzdem sicher hat, erzielten Marcel Sabitzer (2./Saisontreffer 7), Timo Werner (29./Foulelfmeter und 65.) sowie Yussuf Poulsen (47.). Spielmacher Emil Forsberg leistete zu den ersten drei Treffern die Vorarbeit.

Für die in der Defensive teilweise überforderten Münchner scorten neben Robben Robert Lewandowski mit seinen Saisontoren 29 und 30 (17./Handelfmeter und 84.), Thiago (60.) und David Alaba (90.+1).

Die Münchner wurden vor 42.558 Zuschauern von den Hausherren anfangs förmlich überrollt. Unmittelbar nach dem Führungstreffer hatten Poulsen, Sabitzer und Werner, der die Stange traf, gute Chancen zum 2:0. Die Münchner Defensive hatte in dieser Phase deutliche Schnelligkeitsnachteile. Immerhin: Das RB-Team ist im Schnitt vier Jahre jünger als das der Bayern.

Die Gäste kamen durch ein Handspiel von Verteidiger Bernardo im eigenen Strafraum und den von Lewandowski verwandelten Elfmeter zurück ins Spiel. Doch Leipzig fing sich schnell und kam immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Vor allem der überragende Forsberg war von den Münchnern nicht zu halten – oder nur mit unerlaubten Mitteln. So wie bei Xabi Alonsos Foul, das den Penalty zum 2:1 zur Folge hatte. Und es kam noch bitterer für Bayern: Nach einem Zweikampf mit Stefan Ilsanker musste Franck Ribery verletzt ausgewechselt werden (44.).

Party

Die zweite Halbzeit begann wie die erste: Mit einem frühen Treffer für agilere Leipziger, die auf 3:1 davon zogen. Die Bayern antworteten mit wenig strukturierten Angriffen. Nach Thiagos 2:3-Anschlusstreffer erhöhte der Meister den Druck, wurde aber auch immer wieder ausgekontert. Nach Werners zweitem Treffer zum 4:2, schien der Sieg für das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl sicher. Mit drei Treffern innert zehn Minuten, darunter ein Freistoß Alabas zum 4:4, behielt letztlich aber doch der Platzhirsch die Oberhand.

Die Partie war zum Fest für die Zuschauer geworden, so, wie Bayern-Trainer Carlo Ancelotti es sich gewünscht hatte. Trotz des auf dem Papier nahezu bedeutungslosen Spitzenspiels hätte RB dreimal so viele Karten verkaufen können, wie es das Fassungsvermögen seines Stadions hergab. Der erste Auftritt des Rekordmeisters in Leipzig seit der Saison 1993/94 und der letzte Heimauftritt des Champions-League-Starters wurden schon vor dem Anpfiff bei der großen Fanparty auf der Fanwiese vor der Arena gefeiert.

Hamburg und Wolfsburg im Relegations-Duell

Im Kampf gegen den Abstieg kann der HSV mit einem Heimsieg im abschließenden Heimspiel gegen Wolfsburg (zu Hause gegen Mönchengladbach 1:1) noch den direkten Klassenerhalt schaffen und den Gegner auf den Relegationsrang verdrängen. Auch Augsburg, das als Tabellen-14. wie der VfL bei 37 Punkten hält, aber die um einen Treffer bessere Tordifferenz aufweist, benötigt beim Gastspiel in Hoffenheim noch einen Punkt, um ganz sicher auch in der kommenden Saison erstklassig zu sein.

Solche Sorgen ist Mainz nach einer Aufholjagd im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt bereits ledig. Die Mainzer machten einen 0:2-Rückstand wett und siegten am Ende mit 4:2.

Köln führte beim Erzrivalen in Leverkusen bereits 2:0, musste sich aber am Ende mit einem 2:2 begnügen. Damit erlitten die Europacup-Hoffnungen der Elf von Trainer Peter Stöger einen Dämpfer. Zwei Punkte fehlen auf Platz sechs, den Freiburg hält. Bayer hat sich mit Ach und Krach gerettet. (sid, red – 13.5. 2017)