München – Ferngesteuert einparken kann man mit dem 5er schon. Autonomes Laden hingegen ist noch Zukunftsmusik, kein Ladeassistent lädt dir dein Zeugs in den Kombi, es sei denn ein dienstbarer Geist bei Verlassen des Hotels. Andererseits ist, ähnlich wie das Fahren, das Laden beim 5er Touring ein Genussfaktor, den möchte man niemandem wegnehmen. So ein feiner Kombi aber auch, so viel praktisch und durchdacht.

Foto: BMW

Einladen, ausfahren, abtauchen: Die Suggestivkraft eines – anlässlich der Präsentation der Neuauflage von BMWs großem Kombi in Bayern bemühten – Bildes ist auf den Taucher in uns zugeschnitten, wer wagt es, Rittersmann oder Knapp ... In diesen Kofferraum kriegst du mühelos ABC-Ausrüstung, Pressluftflasche, Tarierweste und Trockentauchanzug oder Semidry rein, was immer einer bei derzeitigen Temperaturen am Tegernsee, wohin die Testroute uns führte, bevorzugen mag.

Fesch, praktisch und nobel wie nur was, der große BMW-Kombi.
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Wie viel das in Golfbag- oder Mountainbikeäqivalent ausmacht, werden wir bald einmal überprüfen, schließlich betrifft das die Kernklientel unserer Leserschaft. Gegen richtig Sperriges hingegen sperrt sich der Weiß-Blaue, dafür ist er nicht geschaffen, Lifestyle-Ansatz und so; für solche Einsatzzwecke greife man besser zu Renault Kangoo und Konsorten.

Nur so zum Beispiel: Auch das Tauchzeugs passt bequem in den Touring-Kofferraum rein.
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Länger, breiter, höher, geräumiger – den olympischen Gedanken in der Disziplin Mehrkampf/Kombinierer beherzigt auch der Touring. Vom Längenwachstum um 36 mm auf 4,94 Meter profitieren Insassen (mehr) und Kofferraum (weniger) – der um zehn auf 570 Liter zulegte. Im Allesitzeumgelegtfall ergibt sich mit 1700 l ein Plus von 30, wobei sich das Breitenwachstum ebenso ladefreundlich auswirkt wie der Umstand, dass die Rückbank sich 40:20:40 umlegen lässt, per Tastendruck vom Kofferraum aus, und als Option angeboten wird eine in der Neigung variable Fondsitzlehne.

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Wer alle Hände voll hat, öffnet den Kofferraum berührungslos per "Kick it like Beckham"-Tritt unter die Heckschürze, ein gängiger Ansatz in der Kombiwelt. Was BMW-singulär bleibt, ist das separat zu öffnende Heckfenster. Ebenfalls einzigartig und ganz neu: Laderaumabdeckung und Gepäcktrennnetz sind nun separate, auch unter dem Kofferraumboden verstaubare Einheiten. Den Reservereifen kann man sich allerdings endgültig aufzeichnen. Anhängelast? Zwei Tonnen gradaus.

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Und wo positioniert sich der 5er mit seiner Ladepotenz? Das Mercedes E-Klasse T-Modell schluckt 640 bis 1820 Liter Zeugs, der Audi A6 Avant 565 bis 1680, der Volvo V90 560 bis 1526. Mit seinen 570 bis 1700 Litern ist der BMW also mittendrin statt nur dabei.

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Damit ein Dankeschön an alle Hersteller, die angesichts der SUV-Flut immer noch Kombis bauen – und BMW für diesen ganz besonders hochkarätigen Beitrag. (Andreas Stockinger, 18.5.2017.)

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