Tritt nach zwei Amtsperioden nicht mehr an: Martin Gerzabek

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Wien – Ursprünglich war die Kür des neuen Rektors oder der neuen Rektorin durch den Unirat der Boku bereits für den 2. April geplant, nach einer Beschwerde des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen (AKGL) war die Wahl allerdings auf Eis gelegen, der STANDARD berichtete.

Der AKGL hatte die Begründungen im Dreiervorschlag des Senats, aus dem dann der Unirat den Rektor wählen kann, als nicht nachvollziehbar kritisiert. Es gebe darin "keinen systematischen, nachvollziehbaren Vergleich der Qualifikationen der einzelnen BewerberInnen", wie der "STANDARD" auf dem Schreiben zitiert hat. Der AKGL könne daher eine Diskriminierung von Kandidatinnen aufgrund des Geschlechts nicht ausschließen.

Vorwurf: Hasenauer bevorzugt

Von der Boku-Schiedsstelle (mehr als die Hälfte der Mitglieder sind extern oder emeritiert) wurde der Einspruch allerdings abgelehnt, der AKGL hat auf einen Gang vor das Bundesverwaltungsgericht verzichtet. Dazu kamen öffentliche Vorwürfe, wonach der Senatsvorsitz einen der Kandidaten, den derzeitigen Leiter des Boku-Instituts für Waldbau Hubert Hasenauer, bevorzugt hätte.

Nun ist der Weg zur Wahl des neuen Unirektors bzw. der neuen Unrektorin jedenfalls frei, am Nachmittag des 1. Juni soll der siebenköpfige Unirat seine Entscheidung fällen. Zur Auswahl stehen auf dem nach dem Universitätsgesetz ungereihten Dreiervorschlag neben Hasenauer der bisherige Boku-Vizerektor Josef Glößl und die Vizedekanin der Fakultät für Chemie der Uni Wien, Veronika Somoza.

Die Amtszeit Gerzabeks läuft am 31. Jänner 2018 ab. Der Rektor hatte sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr für eine Wiederwahl beworben. (APA, 15.1.2017)