Ein Musterapartment gibt es schon, 632 Kleinwohnungen folgen.

Foto: International Campus AG

An der Dresdner Straße 107 in Wien-Brigittenau entsteht ein neues Studentenheim. "The Fizz Wien" wird über 633 Apartments für Studierende und sogenannte "Young Professionals" verfügen und mit Beginn des kommenden Wintersemesters eröffnet.

Ein Musterapartment ist heute schon fertig: Hier liegt eine Frauenzeitschrift am Schreibtisch, die Küchenzeile ist aufgeräumt, das Bett fein säuberlich gemacht. Letzteres ist übrigens 1,20 Meter breit, denn das sei den Bewohnern wichtig, wie Umfragen in anderen "The Fizz"-Projekten – die Marke gibt es auch in Deutschland und den Niederlanden – ergeben hätten, berichtet Alexander Gulya, CEO der IC Austria. Dabei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der deutschen International Campus AG, die das Studentenheim vor einigen Monaten gekauft hat. Das 20 Quadratmeter große Zimmer, das heute noch als Musterapartment dient, wird auf etwa 560 Euro pro Monat kommen.

Große Gemeinschaftsflächen

"Wir arbeiten nicht mit Fördermitteln, sondern mit Investorengeldern und müssen eine Rendite erwirtschaften", sagt Gulya zu den Miethöhen. Den Mietern werde dafür ein Produkt geboten, das es am freien Wohnungsmarkt nicht gebe, nämlich Kleinwohnungen mit großen Gemeinschaftsflächen. In "The Fizz Wien" wird es beispielsweise eine Dachterrasse, "Movie Rooms", "Cooking Areas" und "Relax-Bereiche" geben. "Und wenn wir die, die es sich leisten können, abholen, dann wird ja der Wohnungsmarkt insgesamt entspannt", sagt Gulya.

Den Eltern, die diese Miete in der Regel für ihre studierenden Kinder bezahlen und die oft auch zur Besichtigung mitkommen, werde das Thema Sicherheit immer wichtiger. Diese sei beispielsweise durch den zentralen Eingang, ein Kartensystem und Videoüberwachung bei den Gemeinschaftsräumen gegeben. Außerdem gibt es, wenn der Concierge nicht zugegen ist, laut Gulya auch einen Wachmann, "der aber im Normalfall nicht nötig ist". Hauptsächlich gehe es darum, "regelmäßig am Anfang des Semesters Impulse zu setzen".

Mietverträge mit Unternehmen

Die zwei obersten Stockwerke sind für sogenannte "Young Professionals" eingeplant. Das Aussehen der Kleinapartments unterscheidet sich durch Größe, Ausstattung und Farbgebung von den unteren Geschoßen. Außerdem gibt es eigene Gemeinschaftsflächen für die Berufstätigen. "Diese Menschen stehen am Anfang ihrer Karriere, und sie wollen vor allem Flexibilität", sagt Gulya. Er erwartet auch, dass Unternehmen Mietverträge beispielsweise für Projektarbeiter aus dem Ausland abschließen.

Die Gemeinschaft im Studentenheim werde schnell zur "großen Familie", sagt Gulya. Aber auch um das berufliche Netzwerken gehe es den Studierenden – wobei sich die Kontakte nicht nur auf die Mitbewohner beschränken: "Bei uns klopfen auch Leute aus der Wirtschaft an, die in unseren Häusern Vorträge halten wollen." Das Ergebnis sei eine Win-Win-Situation für alle. Die Vermietung der Zimmer in Brigittenau beginnt im Juli. (Franziska Zoidl, 16.5.2017)