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Carli Lloyd (Mitte) und ihre Kolleginnen von Manchester City bejubeln ihren Triumph im Women's FA Cup gegen Birmingham City.

Foto: reuters/childs

Nyon – Laut einer von der Uefa in Auftrag gegebenen Studie wirkt sich Fußballspielen besonders positiv auf das Selbstbewusstsein von Mädchen und jungen Frauen aus. Das ergab eine Untersuchung in sechs europäischen Ländern unter Leitung der Universität Birmingham.

Im Vergleich zu anderen Sportarten waren die positiven Auswirkungen auf das Selbstwert- und Zusammengehörigkeitsgefühl sowie auf Alltagsfähigkeiten bei Fußballerinnen am stärksten nachzuweisen. Mehr als 4.000 Probandinnen nahmen an der Befragung teil.

Im Juni startet die Uefa die Kampagne "Together #WePlayStrong", die dazu beitragen soll, dass Fußball bis 2022 die Frauensportart Nummer eins in Europa wird. "Wir wollen so viele Mädchen wie möglich ansprechen und sie so begeistern, dass sie zum Fußball kommen und bleiben", sagt die frühere deutsche Weltfußballerin Nadine Keßler, die seit März als Beraterin Frauenfußball bei der Uefa arbeitet.

Dabei gelte es auch, das Image des Sports zeitgemäß darzustellen. "Wir wollen Augen öffnen und Vorbehalte abbauen. In Deutschland haben wir damit weniger Probleme, aber es gibt ja immer noch die Auffassung, dass Mädchen nicht Fußball spielen sollten", sagt Keßler.

Die in Dänemark, England, Deutschland, Spanien, Polen und der Türkei durchgeführte Untersuchung legt nahe, dass trotz der unterschiedlichen Entwicklungsstufe von Frauenfußball in den verschiedenen Ländern der positive Effekt weitgehend vergleichbar sei.

80 Prozent der 13 bis 17 Jahre alten Fußballerinnen fühlten sich aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einem Fußballverein oder -team selbstsicherer, 58 Prozent gaben an, dass sie mangelndes Selbstwertgefühl mithilfe ihres Sports überwinden konnten. Bei anderen Sportarten war das in 51 Prozent der Fälle so. "Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig das ist", sagt Kessler.

Seit die Uefa ihr Entwicklungsprojekt für Frauenfußball im Jahr 2010 gestartet hat, kann der Sport auf allen Ebenen teils erhebliches Wachstum vorweisen. Viele der 55 Uefa-Mitgliedsverbände haben den Mitteleinsatz deutlich erhöht, was sich nicht zuletzt in einem gesteigerten Niveau im Profibereich auswirkt.

Im Sommer findet die EURO in den Niederlanden statt, in dem auf 16 Teilnehmer ausgeweiteten Feld findet sich erstmals auch das österreichische Nationalteam. (sid, red, 17.5.2017)