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In der Science-Fiction-TV-Serie "Raumschiff Enterprise" erkundeten Captain Kirk und seine Crew die unendlichen Weiten des Weltalls.

Foto: Picturedesk / Mary Evans

Wien – Noch stehen die Reiseveranstalter mit beiden Beinen auf dem Boden; bald schon könnten sie mitsamt Reisenden auf Weltraumerkundung gehen oder in der Gegenrichtung bis zu den tiefsten Stellen der Ozeane abtauchen. "Wenn alles abgegrast ist, gibt es nur die Vertikale, oben und unten, die sich als touristisches Neuland anbietet", meint Zukunftsforscher Andreas Reiter.

Bereits jetzt gibt es Unterwasserhotels – etwa im Persischen Golf vor Dubai und in Bälde wohl auch vor Schanghai. Auch im Weltall waren neben Astronauten und Wissenschaftern bereits gut ein halbes Dutzend Touristen unterwegs. Beim Flug mussten sie sich jeweils in die engen Sojus-Kapseln der Russen zwängen, und es ging immer in 400 Kilometer Höhe zur Internationalen Raumstation. Noch aber ist das prohibitiv teuer, und nichts spricht dafür, dass daraus so bald ein Massenphänomen werden wird. Für einen Weltraumflug mit Uber Space oder Space X, der Firma von Elon Musk, muss noch immer mit 60.000 Dollar Kosten kalkuliert werden. Aber der Trend gehe in die Richtung, sagt Reiter.

Frühbucher

Unterdessen verfestigt sich ein anderer Trend mehr und mehr: Im Gegensatz zu früher wird Urlaub sehr früh und von mehr Leuten gebucht als beispielsweise im vergangenen Sommer. "Wenn nicht noch etwas Dramatisches passiert, wird heuer ein fantastisches Reisejahr", sagte Helga Freund, Vorstandsdirektorin des Verkehrsbüros, am Mittwoch am Rande einer Veranstaltung in Wien.

Noch ein Trend kristallisiert sich heraus: Immer mehr Österreicher zieht es auch im Sommer in die Ferne. So verzeichnet beispielsweise Ruefa, die zum Verkehrsbüro gehörende größte Reisebürogruppe Österreichs, heuer gegenüber dem Zeitraum Jänner bis Juni 2016 ein Umsatzplus von zehn Prozent bei Fernreisen. Statt im Sommer beispielsweise nach Spanien zu fliegen, würden manche ihr Urlaubsbudget um 200 oder 300 Euro aufstocken und gleich nach Thailand abheben. In Spanien sind die günstigen Arrangements großteils weg, nicht zuletzt, weil viele auch heuer eine Alternative zur Türkei suchen.

Griechenland boomt

Die beliebtesten Reiseziele diesen Sommer sind, gemessen an Umsatzanteilen der in Ruefa-Büros gebuchten Arrangements, Griechenland (19,7 Prozent), Spanien (15,3 Prozent) und Italien (8,5 Prozent). Während Griechenland (plus 56 Prozent), Zypern (plus 78,9 Prozent) und Spanien (plus 5,1 Prozent) deutliche Zuwächse verzeichnen, liegt die Türkei nach dem Minus im Vorjahr heuer um gut 60 Prozent zurück.

Trotz Digitalisierung und wachsender Online-Affinität glaubt das Verkehrsbüro-Management auch 100 Jahre nach Gründung des Unternehmens an die Zukunft von Reisebüros. "Es wird mittelfristig wahrscheinlich weniger geben, und die werden allesamt an Hochfrequenzstandorten liegen", glaubt Vorstandsdirektorin Freund. "Das Reisebüro wird Luxus sein, weil es persönlichen Service bietet inklusive Erlebniswelten, wo Gästen mittels Virtual Reality einen Vorgeschmack auf das, was sie im Urlaub erwartet, bekommen können." Auch wenn die Mehrzahl Reiseangebote im Internet checke, 80 Prozent buchten nach wie vor im Reisebüro. (Günther Strobl, 18.5.2017)