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Roger Ailes starb am Donnerstag.

Foto: Reuters / Fred Prouser

New York City – Der frühere Chef des rechtsgerichteten US-Fernsehsenders Fox News, Roger Ailes, ist tot. Der 77-jährige starb als Folge eines häuslichen Unfalls, wie die Gerichtsmedizin des Bezirks Palm Beach im US-Staat Florida am Donnerstag mitteilte. Ailes sei in seinem Haus gestürzt und habe eine Gehirnblutung erlitten. Fox News berichtet unter anderem auf Twitter vom Tod seines ehemaligen Chefs.

Ailes musste erst im Juli 2016 von seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender und CEO von Fox News zurücktreten. Er wurde von einer ehemaligen Moderatorin des Senders der sexuellen Belästigung beschuldigt. Laut "New York Times" erhielt er für seinen Rückzug 40 Millionen Dollar Abfindung.

Berater von Nixon und Bush

Ailes, der früher als Berater der republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon, Ronald Reagan und George Bush tätig war, hatte Fox News vor zwei Jahrzehnten zusammen mit dem Medienmogul Rupert Murdoch hochgezogen. Sie machten den Sender zu einem Forum für dezidiert konservative Meinungen. Damit bauten sie ein gezieltes Kontrastprogramm zu den Sendern CNN und MSNBC auf, denen sie vorhielten, voreingenommen aus linksliberaler Perspektive zu berichten.

Unter Ailes' Leitung wurde Fox News zum meistgesehenen Nachrichtensender der USA. Sein Einfluss reichte jedoch weit über das mediale Tagesgeschäft hinaus. Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers David Greenberg trug Ailes wie kaum ein Anderer zur Entwicklung des modernen Konservativismus in den USA bei.

Ailes habe die Macht des Fernsehens eingesetzt, um "Gefühle der Verbitterung und Feindseligkeit in eine Ideologie des kulturellen Populismus umzuwandeln, die liberale Eliten dämonisiert", schrieb Greenberg in einem Essay für das Magazin "Politico". Damit habe er die Methode und Botschaft aufgezeigt, "die es konservativen Politikern über Jahrzehnte ermöglichte, ihre Macht zu erhalten". (red, APA, AFP, 18.5.2017)