Das schwer beschädigte Fahrzeug am Times Square in New York.

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New York – Der Autofahrer, der am New Yorker Times Square mit hohem Tempo über den Gehweg gerast ist und dabei eine Frau tötete und 22 weitere Menschen verletzte, stand möglicherweise unter Einfluss von Drogen. Der 26-jährige Richard Rojas, ein Ex-Soldat der US-Marine, soll laut Medien eine als "K2" oder "Spice" bekannte Droge konsumiert haben, die auch als synthetisches Marihuana bezeichnet wird.

Das berichteten die TV-Sender CBS und "NY1" unter Berufung auf Strafverfolger. Rojas hatte am Donnerstag gegen 12 Uhr zu Mittag mit seinem Pkw auf einer Kreuzung gewendet und war dann mit hohem Tempo über den Gehweg gefahren. Erst nach etwa drei Straßenblocks rammte er einen Poller, an dem sein Wagen hängenblieb und kurzzeitig auch Feuer fing. Rojas wurde nach vergeblicher Flucht unmittelbar festgenommen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio. "Es gibt keine Hinweise, dass dies ein terroristischer Akt war", sagte de Blasio.

Vier der 22 Verletzten waren am Donnerstag noch in Lebensgefahr, wie Feuerwehrchef Daniel Nigro sagte. Ihre Überlebenschancen seien aber gut. Bei der getöteten Frau handelt es sich um eine 18-Jährige, deren 13 Jahre alte Schwester ebenfalls von dem Auto getroffen wurde und mit Verletzungen ins Krankenhaus kam.

2013 von Militärgericht verurteilt

Der Todesfahrer wurde während seiner Zeit als Soldat bei der US-Marine wegen Trunkenheit am Steuer und ordnungswidrigem Verhalten von einem Militärgericht verurteilt. Nach seinen knapp drei Jahren bei der Navy sei er "unter anderen als ehrenhaften Umständen" vom Militärdienst entlassen worden, sagte ein ranghoher Marineoffizier am Freitag.

Der Times Square in Manhattan, an dem der Broadway die 7th Avenue kreuzt, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei Touristen und ist einer der am meisten bevölkerten Orte New Yorks. In der Gegend liegen Büros, Geschäfte sowie viele Theater, Bars und Restaurants. Den Platz überqueren nach Zählungen der Times Square Alliance täglich rund 300.000 Menschen. An besonders belebten Tagen wurden sogar bis zu 480.000 Fußgänger gezählt. (APA, 18.5.2017)