Seit einigen tagen bereiten wir uns im Basislager auf unseren finalen Aufstieg Richtung Gipfel vor. Seither ist auch die Route bis zur Spitze gesichert und und zahlreiche Gipfelaspiranten konnten unter maximaler Unterstützung – mit Hochträger, Guides und Flaschensauerstoff – den Gipfel erreichen.
In den vergangenen Tagen brachen sehr viele Gruppen aus Zeitdruck in Richtung Lager 4 auf, um das für sie letztmögliche Gipfelfenster zu nutzen. Aus unserer Sicht vom Wetter her noch etwas zu früh, aber ein großer Vorteil, wenn die großen und langsamen Gruppen ihren Gipfelaufstieg bereits hinter sich gebracht haben.
Bei unserer letzten Rotation, bei der Markus Amon zwei und ich eine weitere Nacht im Lager C3 auf 7200 Meter Höhe verbracht haben, konnten wir einige dieser Gruppen beobachten. Der Aufstieg ist für den Großteil der Touristen und vor allem für die vielen Sherpas ein extrem langsames und mühsames Unterfangen. Eingepackt in dicke Daunenanzüge, flankiert von Sherpas vorne und hinten und teilweise ab dem Lager 2 mit Sauerstoff aus der Flasche unterstützt, stapfen sie langsam nach oben.
Ein Sturm verhindert alles
Wir harren tagein, tagaus im Basislager aus und werden mit Wetterinfos versorgt.
Heuer ist die Wetterprognose für den Everest extrem unvorhersehbar. Denn noch immer liegt über uns ein Jetstream, ein Höhenwind beziehungsweise eine Höhenströmung, der im Gipfelbereich zu sehr hohen Windgeschwindigkeiten führt. Gepaart mit den dort vorherrschenden niedrigen Temperaturen ist die Gipfelbesteigung unmöglich. Dennoch hoffen wir, den Gipfel in den nächsten Tagen zu besteigen. Das ist der Plan. (Hannes Gröbner, 19.5.2017)